Bärti muss mit! – Wie mein Sohn, sein Teddy und ich die Welt erkunden
Janina Breitling
Herzklopfen, Schweißausbrüche, schlaflose Nächte: Der Journalistin und alleinerziehenden Mutter eines zukünftigen Schulkindes wird schlagartig klar, dass es bald verdammt schwierig werden könnte, flexibel und spontan für längere Zeit auf Reisen zu gehen. Zu dem Zeitpunkt hatte sie bereits auf verschiedenen Reisen festgestellt, wie viel Freude das Alleinreisen mit ihrem Kind machen kann, z.B. auf einer Reise in die Karibik. Als sie zufällig auf eine ganze Gruppe digitaler Nomaden trifft, die ihr richtig viel Mut machen, es einfach zu wagen, steht der Entschluss fest: Sie will mit ihrem Kind auf Weltreise gehen, erstmal für ein Jahr.
Mit Akribie und Disziplin baut sie sich innerhalb kürzester Zeit eine digitale Existenz auf, um die Reise auch finanzieren zu können. Und das klappt besser und schneller, als gedacht. Der Blog läuft von Anfang gut, Auftraggeber sind generiert, Kooperationspartner, die zur Ausrüstung beisteuern, gefunden. Dann geht es los. Sohn Max – der ohne seinen Teddy Bärti nirgendwohin geht – ist von Anfang an begeistert von der Idee und blüht unterwegs auf. Von Bali über Australien und die Südsee, der Mongolei, Georgien und Armenien bis Kuba (um nur einige Beispiele zu nennen) stoßen Janina, Max und Bärti überall und fast ausschließlich auf gastfreundliche, offene Menschen, die den beiden Tür und Herz öffnen. Besonders angenehm ist die Grundeinstellung der Autorin, nicht möglichst viel in möglichst kurzer Zeit abzuhaken, sondern ihre Zielländer intensiv zu erleben und manchmal aufgrund toller Begegnungen vielleicht nicht einmal die Hauptstadt zu verlassen. Ein inzwischen immer seltener werdendes Phänomen in einer Zeit, in der viele Blogger auch mit Kind immer noch rastlos und getrieben erscheinen.
Auch wenn das Buch ein paar allgemein formulierte Tipps enthält, ist es sicher kein Ratgeber, sondern ein – sehr gut geschriebener und spannender – Reisebericht. Aber Janina und Max auf ihrer Reise zu begleiten, ist allein motivierend genug, das Abenteuer Alleinreise mit Kind selbst auch zu wagen.
