9 Wochen in Asien
Neun Wochen Asien – immer Richtung Südosten dem Hamburger Winter entfliehen – das war der Plan. Bevor unsere Tochter Helena (bei Abreise 5) in die Schule kommt (und wir uns mit unseren Reiseplänen an die Hamburger Ferientermine halten müssen), wollten wir noch einmal extralang verreisen. Nach nächtelangen und anstrengenden Planungssessions stand die Flugroute fest: Hamburg – Dubai – Mumbai – Kochi (Kerala) – Mumbai – Bangkok – Hamburg. In Thailand wollten wir uns spontan mit Zug, Bahn und Fähre bewegen. Das hat 2012 gut geklappt, damals war Helena 4. Hier nun unser Erfahrungsbericht.
8. Dezember 2013: Hamburg – Dubai
Dubai war eher als Zwischenstopp gedacht – um den langen Flug zu unterbrechen. Wenn man sowieso da ist, kann man sich das auch anschauen, dachten wir. Wir hatten eine Einladung für 5 Nächte bei einer deutschen Familie, die wir bis dahin noch nicht kannten. Etwas außerhalb, aber es klang echt nett und sollte uns den Auftakt der Reise in unbekannte Kulturen vereinfachen. Und es war viel viel mehr als echt nett! Eine sehr herzliche Familie, die in einer luxuriösen Community vor den Toren Dubais wohnt, freute sich über unseren Besuch und ganz besonders über Helena. Wir freuten uns über Swimmingpool, tolle Gastfreundschaft und echte Insidertipps. Und Helena war begeistert von Dubais Glitzerwelt. Katrin und Jan machten sogar einen Zwei-Tages-Ausflug nach Oman (ein Traum) und Helena übernachtet alleine bei unserer Gastfamilie!
Nächste Station: Mumbai
Wir wohnten im Guesthouse des Hare Krishna Tempels. Wow. Ein toller Tipp für alle, die in Mumbai übernachten wollen. Schöne saubere Zimmer am wunderschönen farbenprächtigen Tempel der Hare-Krishna-Jünger. Musik, Tanz, Exotik, lächelnde Mönche, ekstatische Gläubige. Und Helena mittenmang. Auch im Hare Krishna Areal: tolles vegetarisches Restaurant, Bäckereien, Imbissbuden. Und ganz nah sogar der Strand
Indien: Überlaufenes Kochi – Traumhaftes Allepey
Kurzer Flug nach Kochi in Kerala / Südindien
Kochi fanden wir eher enttäuschend. Sehr touristisch, ziemlich schmutzig. Darum schnell weiter mit dem Tuk Tuk (!) 50 Kilometer Richtung Süden nach Allepey in Kerala. Im Tuk Tuk mit lauter Musik und Diskobeleuchtung ging es schnell und lustig durch Keralas tropische Landschaft, immer am Meer entlang vorbei an bunten Saris, Schulmädchen in Uniformen und üppiger Vegetation. „Uaaaah, Vorsicht, ein Elefant! … die halboffene Schranke schaffen wir noch! …. können wir an dem Strand mal anhalten?“ Eine tolle Fahrt.
Zwei Wochen in Bella Homestay in Allepey
Entspannte Zeit – Ausflüge zum Strand, Besuch beim endlosen Tempelfest, mit der Fähre durch die Backwaters und immer wieder in das lebendige Städtchen. Nette Gastgeber und wechselnde freundliche Gäste. Helena hat sich bald mit den Nachbarskindern Sia (2), Sanna (6), Jipin (6) angefreundet und viele Tage und sogar zwei Nächte bei ihnen verbracht. Ach ja, Weihnachten, Silvester, Neujahr war ja auch noch. Noch zwei Tage ins schöne Munnar in Keralas Bergen dann von Kochi kurzer Flug nach Mumbai.
Nochmal Mumbai:
Vier Tage bei einer kleinen Familie im Stadtteil Santa Cruz. Anstrengende wilde große Stadt. Indien-Konzentrat. Und doch: Indien ist ganz besonders. Temperament, Essen, Farben, Religionen – das gefällt uns ja so gut.
Thailand: Homestay mit Familienanschluss
Nun geht’s mit Jet Airways von Mumbai nach Bangkok.
Die politischen Unruhen und die Unruhe einer Mega-Kreuzung neben dem Hotel lassen uns recht schnell einen Zug Richtung Süden nehmen. Wir haben Last-Minute eine Unterkunft – im Nirgendwo zwischen Chumphon und Ranong – gefunden. Bloß, wie sollen wir da hinkommen? Irgendwann haben wir’s geschafft. Drei Tage im Hexenhaus bei Weena und ihren Töchtern – (Papa ist bei den Demos in Bangkok). Wir bekommen tolles Essen, helfen beim Sortieren der Urwald-Baumbabys, baden im Wasserfall und lernen ein paar Worte Thai.
Weiter via Ranong mit Fähre zur Insel Ko Phayam.
Paradies! 10 Tage Strand und Faulsein im Dschungelcamp. Einfacher Bungalow am fast leerem Traumstrand. Ein roter Frosch und ein lautstarker Riesengecko teilen den Bungalow mit uns. Nachts kontrollieren Affen unsere Terrasse. Helena lernt die gleichalte Luise aus München kennen und wir verbringen einige Tage mit den Bayern.
Nun geht’s langsam zurück Richtung Bangkok.
Mit Bus und Bummelbahn entlang der Golfküste nach Norden. Wir nehmen uns einige Tage Zeit und machen unterwegs hier und da Station – Ranong, Chumphon, Ban Krut, Prachuap … Das können wir gar nicht genug empfehlen; einfach aussteigen, wo’s gefällt. Die Züge sind billig, immer verspätet und voll von freundlichen entspannten Leuten. Thailand ist so einfach zu bereisen. Helena genießt die Abwechslung, lernt viele Menschen kennen und lernt sogar etwas Thai!
Hamburg: Fazit
Achja, uns sind keine Unglücke, Überfälle, Krankheiten, Nervenzusammenbrüche oder Ähnliches zugestoßen.
Autoren: Familie Kny/Markworth