Und wo war es am schönsten?
Gemeinsam als Paar sind wir stets gern auf Fernreisen gegangen. Dabei hatten wir die Wanderschuhe an den Füßen und unser Zelt im Rucksack auf dem Rücken. Dann wurde aus uns eine kleine Familie und es juckte uns wieder in den Fingern. Wir ließen das Zelt und die großen Wanderschuhe daheim und packten Flipflops und eine Strandmuschel für unseren Kleinen ein.
Unsere Elternzeit (2 Monate) verbrachten wir auf Kauai (Hawaii) und in Australien. Die Reise startete Anfang Januar. Da war unser Sohn gerade 6 Monate. Wir wollten erstmal schauen, wie wir uns als Eltern anstellten und wie unser Kleiner drauf sein wird und so starteten wir die Planung erst 10 Wochen nach der Geburt im September 2015. Also nicht genug Vorlauf für günstige Schnäppchen und eine Vielzahl von verschiedenen Möglichkeiten. Aber es ging alles gut und wir konnten im Januar starten – raus aus der winterlichen Tristesse, rein ins Grün-in-Grün unter blauem Himmel.
Das einzige, was für unseren Sohn zählte, war, dass es bei Bedarf Essen gibt und er bei uns sein kann, und weil das immer klappte, hatten wir einen komplett entspannten Sohnemann auf unserer Reise, was ein großes Glück für uns war.
Wir hatten auf der Reise mehr Pech mit Reisedetails als wir vorher jemals hatten. Diese waren für uns überraschend, weil nicht bedacht und anstrengend, weil es eben nicht nur um uns „Große“ ging. Aber den Kleinen hat es nicht gejuckt. Er hat diese Momente (meist in der Trage bei uns) verschlafen oder entspannt abgewartet.
Grüne Hölle und Wale auf Kauai
Unsere Reise hatten wir bewusst entzerrt. So reisten wir zuerst für 3 Wochen nach Kauai (die Garteninsel von Hawaii). Dort hatten wir erst ein Haus (Airbnb) für uns und dann kamen Freunde nachgereist, mit denen wir uns dann eine andere Wohnung teilten. Um weitere Flüge zu sparen, hatten wir uns bewusst für nur eine Insel und eben Kauai entschieden. Kauai ist wunderbar entspannt, wenig touristisch und sehr grün. Außerdem ist es so klein, dass man gut von einer festen Unterkunft aus die gesamte Insel erkunden kann. Das Wetter gönnte uns meist eine perfekte Wohlfühltemperatur, so dass wir wandern (kurze Strecken), baden und schnorcheln konnten. Dank der Freunde konnten wir sogar als Paar eine kleine Runde kajaken, weil sie auf unseren Sohn aufpassten.
Die Highlights waren neben der atemberaubenden Steilküste Na pali Coast, dem Waimea Canyon und der wildromantischen Polihale Beach, die Wale, die wir von verschiedenen Punkten der Insel aus beobachten konnten. Es war einfach der perfekte Einstieg und gut zum Runterkommen. Dem Aloha-Gefühl kann man sich eben nicht entziehen.
3000km per Camper durch Down Under
Anschließend reisten wir für 5 Wochen nach Australien. Erst ein paar Tage Sydney und dann per Camper von Sydney mit Umweg über die Blue Mountains an der Küste entlang nach Melbourne und weiter nach Adelaide (3000km). Hier hatten wir also das Zuhause für unseren Sohn dabei und konnten so eine gewisse Routine aufbauen und trotzdem flexibel bleiben. Wir hatten keinen genauen Zeitplan oder Ziele im Detail. Nur am 14.2. wollten wir in Melbourne sein und hatten dort eine Verabredung mit Freunden. Die Küste und Landschaft in New South Wales (Ostküste) ist total vielfältig und sehr grün.
An der Südküste (Victoria) wird es viel ruhiger und einsamer. Der Nationalpark Wilson Promontory ist dort neben der bekannten Great Ocean Road das Highlight.
Richtung Adelaide wird es dann trockener und weniger grün. In Adelaide war gerade „Fringe“, ein Festival mit vielen Musikshows, aber auch Straßenkünstlern und anderen Aktionen, was uns Adelaide sehr ins Herz schließen ließ.
„Wir sahen sie alle – Kängurus, Koalas, Wombats und Emus in der freien Wildbahn und Wild aus unmittelbarer Nähe. Wir genossen aber auch die freundlichen und entspannten Aussies.“
Sowohl in Großstädten wie Sydney als auch im unbekannten Ort im Inland dauerten kurze Abstecher mal länger, weil wir in ein nettes und interessiertes Gespräch verwickelt wurden.
Die starke australische Sonne ist natürlich nix für Babys. Aber die mitgebrachte Strandmuschel war der Hit. Sie war in 2 Minuten auf- und auch in 2 Minuten wieder abgebaut. So konnten wir auch bei spontanen Picknicks oder nachmittags am Camper unseren Kleinen aus dem Kindersitz herausholen und stets eine schattige Spielfläche anbieten oder jederzeit kurz an den Strand, ohne die Sonne zu fürchten.
Das Fazit: der Familien-Alltag kommt mit, aber die Erfahrungen und die Zeit zusammen kann man weder erklären oder sich erlesen, die muss man machen und kann sie dann genießen. Die Reiseapotheke blieb für den Kleinen gänzlich unangetastet und er hat die Zeit sehr genossen. Füße ohne Socken lassen sich so schön entdecken!
So nicht nochmal: ggf. Langstreckenflug mit einer Übernachtung unterbrechen, Camper ohne Dusche/WC ist ausreichend, getrennte Betten für Baby und Eltern essentiell, kürzere Gesamtstrecke in Australien hätte die Entspannung noch erhöht.
Wieder so: Organisation mit REISS AUS family, Reiseablauf: erst stationär und mit Freunden, danach Camper mit paar längeren Aufenthalten, Reisezeit und Reiseziele sehr angenehm zum Reisen mit Baby, schnell auf-/abbaubare Strandmuschel als Sonnenschutz, wenig Kleidung, Zwiebeltechnik für Babykleidung, kaum Spielzeug mitnehmen – die Alltagsgegenstände sind spannend genug, Babybetten für alle Flüge nochmal telefonisch absichern, Vollkasko für den Camper.
Autorin: Familie Tschersich