Warum eine Weltreise mit Kindern machen
Unendlich viel Familienzeit
Mal ehrlich, wie viele Stunden verbringt man am Tag/in der Woche als Familie schon bewusst zusammen. Da bleibt nach Arbeitszeit, Schul- und Kitabesuch meist nicht ganz viel übrig. Aber ist die dann wenigstens Qualitytime? Naja, meist müssen in der Zeit noch der Haushalt, Freizeitaktivitäten, Arztbesuche und Einkäufe erledigt werden.
Auf Weltreise habt ihr endlich lange gemeinsame Familienzeit, nur unterbrochen von selbst gewählten Aktivitäten und ja, auch ein paar Alltagspflichten. Dabei werdet ihr viele neue Seiten aneinander kennenlernen, übernehmt vielleicht sogar ganz andere Rollen als zu Hause. In jedem Fall entstehen unendlich viele gemeinsame Erinnerungen und ein ganz neues, intensives Familiengefühl.
Die Welt mit Kinderaugen sehen
Selbst wenn ihr denkt, schon alles gesehen zu haben, ein Land oder einen Ort schon richtig gut zu kennen. Wenn ihr die Welt mit Kinderaugen betrachtet, sieht plötzlich alles ganz anders aus. Auch bei der Auswahl der Ziele spielen ganz andere Kriterien eine Rolle. Spielplätze, Kindersicherheit oder Gesundheitsversorgung sind da nur einige Beispiele.
Kinder als Türöffner
Kinder öffnen Herzen und Türen. Klingt abgedroschen, ist auf Reisen aber einfach eine Tatsache. Auf einer Weltreise werdet ihr neben anderen reisenden Familien auch vielen einheimischen Eltern und Kindern begegnen. Weltweit wird Kindern vorbehaltlos und offen begegnet. Oft finden Locals es total spannend, dass man mit Kindern unterwegs ist. Und dann ist es nicht mehr weit zur Einladung zum Tee oder sogar ins eigene Haus. Etwas, das ohne Kinder viel seltener passiert.
Auch den Alltag vor Ort lernt man auf einer Reise ohne Kinder oft viel weniger kennen. Weil man keine Spielplätze aufsucht, seltener selbst kocht und einkauft und einfach schneller die Stadt oder das Land wechselt. Kinder zwingen zum „Slow Travel“. Etwas, für das junge Solo-Backpacker wesentlich länger brauchen, bevor sie es zu schätzen wissen.
Reisen macht nicht nur Klug
Studien in den USA haben gezeigt, dass Kinder, die viel reisen, deutlich bessere Schulergebnisse erzielen konnten. Reisen macht also klüger! Schulbefreite Kinder lernen den zu Hause verpassten Schulstoff eines Jahres meist in maximal 1-2 Stunden Zeitaufwand am Tag. Daneben haben sie unglaublich großen Input in vielen Bereichen, die in Kita und Schule kurz oder gar nicht vorkommen. Dazu gehören vertiefte Einblicke in Geografie, Religion, Kultur und Naturkunde vor Ort, aber auch Sprachkenntnisse. Dinge, die Kinder beim Reisen einfach nebenbei aufschnappen.
Darüber hinaus weitet Reisen nicht nur bei Erwachsenen den Blick über den Tellerrand. Auch bei Kindern fördert das Kennenlernen fremder Kulturen Offenheit und Toleranz und baut Angst vor Fremden ab. Interkulturelle Kompetenzen werden hier spielerisch und ohne pädagogischen Überbau erworben.
Wann eine Weltreise mit Kindern machen
Ob mit Kindern oder ohne, den perfekten Moment für eine Weltreise gibt es einfach nicht. Auch am Alter der Kinder lässt es sich schwer festmachen, denn jedes hat seinen besonderen Reiz und seine speziellen Herausforderungen. Bei “REISS AUS family” haben wir in den vergangenen 15 Jahren folgende Vor- und Nachteile festgestellt.
Babys / Kleinkinder
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Babys und Kleinkinder sind dankbare Reisebegleiter. Ihnen ist eigentlich egal, wo sie sind, solange ihre Bezugspersonen bei ihnen sind. Sie meckern nicht im Museum und besichtigen auch die 20. Kirche, wenn die Windel frisch und der Hunger gestillt sind. Auf Flügen reisen sie fast kostenfrei, an vielen Orten zahlen sie keinen Eintritt. Auch in der Unterkunft und im Restaurant ist ihr Beitrag zur Gesamtrechnung zu vernachlässigen. | Nicht alle Babys und Kleinkinder sind gute Autofahrer, 8 Stunden Fahrt am Stück sind undenkbar. Transferzeiten müsst ihr im Allgemeinen auf ihren Tagesablauf abstimmen, wenn ihr als Eltern eine entspannte Reisezeit haben möchtet. Auch die Art des Transports ist etwas komplizierter mit Kindern, die noch nicht ohne Sicherungssystem im Auto fahren können. Un- oder abgestillte Kinder haben zudem ein schwächeres Immunsystem und verkraften reisetypische Magen-/Darmerkrankungen schlechter. |
Vor- / Grundschulkinder
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Das perfekte Reisealter! Vor- und Grundschulkinder sind neugierig und saugen die Welt um sich herum auf wie ein Schwamm. Sie fragen euch und anderen Leuten Löcher in den Bauch und können häufig gar nicht genug bekommen von neuen Eindrücken. Dann wieder vertiefen sie sich stundenlang am Strand ins Spiel mit Muscheln, Stöcken und Steinen. Ihrer Kreativität setzen die Abwesenheit oder extreme Reduktion von Spielzeug auf Reisen keinerlei Grenzen. Ein weiterer Vorteil für eine Weltreise mit Kindern in diesem Alter ist die Tatsache, dass die Schule noch nicht angefangen hat. Und wenn doch, ist die Schulbefreiung bei Grundschulkindern oft noch sehr unkompliziert. Grundschulkinder sind zudem sehr auf ihre Eltern fixiert und dankbar für so viel gemeinsame Zeit. Und als Kostenfaktor fallen sie zwar mehr ins Gewicht als Babys, aber immer noch viel weniger als größere Kinder. | Davon gibt es tatsächlich sehr wenige. Aber klar, Kinder in dem Alter haben schon ihren eigenen Kopf und gehen nicht mehr anstandslos einfach überall mit hin. Sie müssen daher auch in eure Reiseplanung mit einbezogen werden, wenn die Reise für alle Familienmitglieder ein Erfolg werden soll. Kindertaugliche Aktivitäten spielen auf Reisen mit Grundschulkindern daher eine wesentlich größere Rolle als mit Babys/Kleinkindern. |
Jugendliche
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Jugendliche sind schon sehr eigenständig und können eine Menge Aufgaben bei eurer Weltreise-Planung, aber auch im Reisealltag übernehmen. Sie können im begrenzten Rahmen auch schon selbstständig Aktivitäten unternehmen und euch als Eltern ein bisschen Freiraum für Zweisamkeit lassen. Sie müssen außerdem nicht mehr rund um die Uhr intensiv betreut und bespaßt werden. Mit ihnen könnt ihr je nach genauem Alter reisen wie mit Erwachsenen. So spielt auch das Thema Kindersicherheit fast keine Rolle mehr. Auch nervige Dinge wie spezielle Autositze oder besondere Nahrung fallen weg. Toll am Reisen mit Jugendlichen ist außerdem, dass ihr in viel intensiveren Kontakt mit ihnen kommt als zu Hause. Denn dort sind sie in dem Alter natürlich oft schon den größten Teil des Tages außerhalb eures Zuhauses unterwegs. | Der größte heißt Pubertät, denn Jugendliche streben nach Autonomie. Viele finden es keine tolle Idee, mit den gerade nicht so angesagten Eltern und womöglich noch kleineren Geschwistern zu verreisen. Sie haben manchmal intensive Hobbys und meist enge Freunde oder sogar Beziehungen, von denen sie sich nur schwer trennen können. Sie haben außerdem sehr ausgeprägte Vorstellungen von ihrer Zeitgestaltung und müssen daher intensiv in die gesamte Planung einbezogen werden. Damit sie auch wirklich gerne mitkommen und es nicht täglich Streit gibt. Oder sie die komplette Reise hinter dem Smartphone-Bildschirm verschwinden. Aber wenn ihr eure vielleicht eher reisemuffeligen Teenies zu einem Trip überreden könnt, dann garantiert zu einer Weltreise ;)! Was die Kosten angeht, ist dieses Alter natürlich ungünstig, da Jugendliche schon fast überall genauso viel Reisebudget verbrauchen wie Erwachsene. |
Wie eine Weltreise mit Kindern machen
Vieles ist nicht so anders, wenn ihr eine Weltreise mit Kindern macht, als wenn ihr vor den Kindern aufgebrochen wärt. Ihr müsst das Budget kalkulieren, müsst sparen, braucht Reisepässe, Visa und Ausrüstung (vielleicht nur andere). Diese Infos findet ihr in den vielen anderen Bereichen unseres Planungs-Bereiches. Auch Erfahrungsberichte, Blogs, Bücher oder Social Media-Communities können da weiterhelfen. Am meisten Sinn um Zeit, Nerven und auch Geld zu sparen, macht der Kontakt zu einer auf Familien-Weltreisen spezialisierten Agentur, z.B. “REISS AUS family“.
Es gibt aber auch einige Besonderheiten, die bei der Planung und Organisation einer Weltreise mit Kindern zu beachten sind.
1. Auswahl der Reiseländer
Auch bei den risikofreudigeren Backpackern spielen Sicherheit und Gesundheitsversorgung spätestens dann eine Rolle, wenn sie beginnen, mit Kindern zu reisen. Kriegsgebiete sind ohnehin tabu. Aber auch gelegentliche Unruhen, Naturkatastrophen und hohe Kriminalität sind für die meisten Eltern ein ebenso guter Grund, das Zielland auszuschließen. Weitere Gegenargumente sind fehlende Krankenhäuser oder ein geringer medizinischer Standard. Auch welche und ob man überhaupt Impfungen braucht, ist für Eltern häufig ein entscheidender Faktor bei der Länderwahl.
2. Reisetempo
Reisen mit euren Kindern zwingt euch zum langsameren Reisen. Denn alles dauert einfach viel länger: Von A nach B kommen, Sachen aus- und einpacken, Alltag bewältigen. Kinder wollen auch meist nicht jeden Tag in einem anderen Bett schlafen oder drei Sehenswürdigkeiten am Tag abklappern. Das führt dazu, dass Weltreisen mit Kindern insgesamt weniger Zielländer und Stationen beinhalten. Dafür werdet ihr diese dann aber oft viel intensiver erleben. Reisen mit Kindern bringt einem daher dem viel beschworenen Slow Travel zwangsläufig ein ganzes Stück näher. Und das ist gut so!
3. Budget
Es versteht sich natürlich von selbst: Reisen zu dritt, viert oder fünft ist teurer als reisen allein oder zu zweit. Nicht nur der Transport verteuert sich, weil ihr mehrere Flugtickets bzw. größere Mietwagen oder Camper braucht. Ihr braucht auch mehr Ausrüstung, mehr Dokumente und Impfungen, größere Unterkünfte und habt einige hungrige Mäuler mehr zu stopfen. Das schreckt viele ab und lässt sie denken, eine Weltreise mit Kindern sei nur was für Millionäre oder reiche Erben. Mit der richtigen Einstellung und dem echten Willen ist aber auch dieser Berg zu erklimmen. Ganz viele Tipps, wie das gehen kann, findet ihr hier und speziell für Familien hier.
4. Schulbefreiung
Wollt ihr mit schulpflichtigen Kindern reisen, kommt ihr um das Thema Schulbefreiung nicht herum, gerade in Deutschland. Denn es ist eines der wenigen Länder, das Bildung nicht nur an Unterrichten, sondern an Anwesenheit im Schulgebäude bindet. Wer also sein Kind aus der Schule nehmen will, muss einen Behördenmarathon bewältigen, der unterschiedlich lang sein kann. Wie einfach oder kompliziert wirklich, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist vor allem das zuständige Bundesland, aber auch die Schule/Schulleitung. Plant ihr eine Weltreise schon zum Zeitpunkt der Einschulung, solltet ihr diesen Aspekt bei der Schulwahl vielleicht schon mit berücksichtigen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch andere Tipps und Tricks, wie die Schulbefreiung funktionieren kann. Die besten kommen dabei vor allem von Familien, die bereits eine Schulbefreiung geschafft haben.
5. Versicherungen
Versicherungen braucht jeder Reisende, aber mit Kindern gibt es etwas mehr zu beachten. Bei der Entscheidung für die richtige spielt nicht nur der Preis eine wichtige Rolle. Der ist natürlich bei einer Familien Weltreise höher, kann aber durch Familientarife deutlich gesenkt werden. Sehr entscheidend sind auch die Bedingungen der Auslandsreisekrankenversicherung. Ohne Kinder völlig irrelevant, spielt es dann z. B. eine Rolle, ob im Krankheitsfall der Eltern eine Betreuung der Kinder übernommen wird. Oder die Anwesenheit der Eltern im Krankenhaus bei ihren kranken Kindern. Auf eine Rücktritts- und Abbruchversicherung würdet ihr als Alleinreisende eventuell verzichten, weil die Kosten im Stornierungsfall vielleicht überschaubar sind. Aber bei Weltreisen mit Kindern und Flug- und Transportkosten im fünfstelligen Bereich ist das keine Option mehr.
6. Planung unterwegs
Viele planen auch ohne Kinder ihre Reise komplett durch. Das ist aber eigentlich nicht Idee einer Weltreise, auf der man sich einfach mal treiben lassen möchte. Andere planen daher vorher so gut wie gar nichts, außer Route und Flugtickets, und entscheiden alles andere erst vor Ort. Mit Kindern ist das nicht mehr ganz so leicht möglich. Die begehrten Familienzimmer in Hostels sind häufig schon früh ausgebucht. Auch Mietwagen, aber vor allem Camper werden super teuer oder sind gar nicht mehr verfügbar, wenn man sie spontan bucht. Das gilt besonders für die lokale Hochsaison oder Feiertage. Es ist daher zumindest in begrenztem Maß nötig, dass man beim Reisen mit Kindern ein wenig vorausplant. Vor allem, wenn das Budget nicht unbegrenzt ist. Trotzdem bedeutet dies nicht automatisch, dass ihr alles schon vor Abflug zu Hause minutiös durchplanen müsst.