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Alleine reisen oder nicht
Wie du gleich erfahren wirst, ist eine Weltreise problemlos auch ohne Reisepartner oder Reisepartnerin möglich. Es gibt sogar sehr viele Vorteile! Angefangen von der Flexibilität bis zum einfacheren Kontakte knüpfen mit anderen Reisenden. Und falls du sowieso alleine reisen willst, dann ist vor allem der erste Teil dieses Artikels für dich interessant. Solltest du aber noch unsicher sein über das Reisen alleine, ist das natürlich auch ok. Dann schaue dir auf jeden Fall auch die Vorteile des Reisens mit Reisebegleitung an.
Sicher ist auf jeden Fall, dass alleine reisen dich mehr fordern wird. Was dazu führen kann, dass du ohne Reisebegleitung eine noch intensivere Reise haben wirst. Aber natürlich kann auch das spätere Teilen von Reiseerinnerungen viel Spaß machen und ein Grund dafür sein, auf die Suche nach Gleichgesinnten zu gehen. Sei dir aber – egal ob mit oder ohne Begleitung – immer bewusst, dass du diese Reise hauptsächlich für dich selbst machst.
Einfach Leute kennenlernen
Wenn du allein unterwegs bist, ist es viel einfacher, neue Leute kennenzulernen und intensive Freundschaften zu schließen. Zu zweit oder mit noch mehr Menschen ist man oft schon eine eingeschworene Gemeinschaft, in der nicht viel Platz für neue Bekanntschaften ist. Vor allem nicht für gemeinsames Reisen mit anderen Backpackern.
Nicht nur sind Grüppchen meist selbst verhaltener bei der Kontaktaufnahme, auch andere kommen seltener auf eine Gruppe zu. Als Alleinreisende(r) bist du selbst gezwungen, auf Leute zuzugehen, um nicht tatsächlich allein zu sein. Und Backpacker, die ohne Reisebegleitung unterwegs sind, knüpfen generell super schnell Kontakt, wenn sie im Hostel, Bus oder am Flughafen aufeinandertreffen.
Alleine entscheiden
Der größte Vorteil überhaupt beim alleine Reisen: Du kannst tun und lassen, was du möchtest! Du musst mit niemandem Kompromisse eingehen, wenn du ein paar Tage länger an einem Ort bleiben möchtest. Musst dich mit niemandem einigen, ob ihr eine Tour macht, wenn du vielleicht gerade lieber am Strand entspannen möchtest.
Mit jemandem zusammen zu reisen, ist immer mit Kompromissen verbunden. Gerade, wenn du länger unterwegs bist, kann es sehr anstrengend sein, sich immer wieder mit dem Partner oder Freund abzusprechen. Die Freiheit, auf einer Weltreise alles allein entscheiden zu können, ist für viele Backpacker ein starkes Argument für den Solo-Trip.
Mehr über sich selbst lernen
Als Solo-Traveller musst du dich häufiger auf deine Stärken verlassen und deine persönlichen Schwächen überwinden. Du lernst, wie du dich in stressigen Situationen verhältst, aber auch, dass du ungeahnte Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt. Dies ist weniger ausgeprägt, wenn du immer jemanden vorschicken kannst.
Du wirst auch lernen, offener zu sein und auf andere Menschen zuzugehen. Vor allem, wenn du eher schüchtern bist, wird diese Erfahrung deine Welt und dein Verhalten extrem verändern. Zum Positiven!
Aufmerksameres Reisen
Beim Reisen mit einer anderen Person ist es ganz normal, dass man unterwegs häufig in Gespräche vertieft ist. Oder sich darauf verlässt, dass der andere sich um X oder Y schon kümmert. Wenn du alleine reist, nimmst du deine Umgebung viel bewusster wahr und siehst Dinge, die dir ansonsten möglicherweise entgangen wären.
Alleine heißt nicht einsam
Auf einer Weltreise lernst du ständig neue Leute kennen. Aber es gibt natürlich auch Momente, in denen du mal nur für dich bist. Und das ist wichtig und tut gut! Manchmal ist es schwer, im Beisein einer Reisebegleitung richtig zur Ruhe zu kommen, ganz „unbeobachtet“ mal durchzuschnaufen.
Die Aussicht auf weniger Backpacker sollte dich nie von Trips in weniger stark frequentierte Regionen abhalten. Manchmal kann es sehr guttun, in der Hostelbar nicht jeden Abend die gleichen Fragen beantworten zu müssen.
Sprachkenntnisse
Wenn du mit Freunden unterwegs bist, wirst du dich vermutlich die ganze Zeit auf Deutsch unterhalten. Deine Englischkenntnisse kommen nur dann zum Tragen, wenn du mit Locals oder internationalen Backpackern zu tun hast. Auf eigene Faust unterwegs zu sein, wird daher auch deinen Sprachkenntnissen wesentlich mehr helfen, als das Reisen mit Reisepartner.
Denn beim alleine reisen wirst du viel häufiger Englisch oder andere Sprachen sprechen, was dich sehr viel sicherer werden lässt. Auch, wenn du dir nie vorstellen konntest, in einer Fremdsprache träumen und denken zu können: Es wird passieren!
Solo-Tipp 1
Hostels sind die perfekten Anlaufpunkte, wenn du alleine reisen möchtest. Du wirst auf jede Menge Gleichgesinnte treffen und schnell neue Kontakte knüpfen. Im Zimmer oder der Hostelbar wirst du von ganz allein interessante Leute kennenlernen. Und oft schmiedet man kurze Zeit später schon gemeinsame Reisepläne.
Solo-Tipp 2
Wenn du noch nie alleine gereist bist, ist ein Startland wie Indien oder Südafrika eher ungeeignet. Gute Einsteigerziele für Alleinreisende sind z.B. Thailand, Bali, Australien und Neuseeland. Diese Länder sind relativ sicher und es sind dort viele andere Backpacker unterwegs.
Reisen mit Reisepartner
Kosten teilen
Zu zweit – oder mit noch mehr Leuten – kannst du dir viele Weltreise-Kosten teilen. Das fängt sogar schon vor der Weltreise an, wenn es um die Ausrüstung geht. Viele Sachen muss man nicht doppelt mitschleppen, da kann man sich super absprechen.
Unterwegs ist die Unterkunft natürlich das beste Beispiel, um zu zweit zu sparen. Wenn du keinen Bock auf Mehrbettzimmer hast, ist ein Doppelzimmer zu zweit immer günstiger als ein Einzelzimmer. Und wenn die Unterkunft auch Kochmöglichkeiten bietet, könnt ihr euch auch die Kosten für Lebensmittel teilen (+das Kochen!). Natürlich werden ebenfalls Mietwagen und Camper zusammen deutlich günstiger, in der Regel genau halb so teuer.
Wenn du aber hauptsächlich Mehrbettzimmer und Bus bevorzugst, wird eine Reisebegleitung dein Budget nicht extrem beeinflussen. Es kommt daher sehr auf deine individuellen Vorstellungen an, ob das Reisen zu zweit eine große finanzielle Ersparnis bringt.
Reiseblues
Manche Backpacker sind es gewöhnt, zu Hause fast 24 Stunden am Tag Leute um sich zu haben. Geht es dir genauso, kann in einem ruhigen Moment natürlich auch mal der Reiseblues zuschlagen. Vor allem, wenn dich etwas bedrückt, kann es hilfreich sein, einen Reisepartner neben sich zu haben, der einen sofort auffängt.
Aber auch ohne Reisebegleitung kann man diese Situationen meistern. Denn dank modernen Kommunikationsmitteln und Internet im letzten Bergdorf ist der Kontakt zu einer vertrauten Stimme meist nicht fern. Und selbst relativ neue Kontakte auf der Reise können oft super Zuhörer sein.
Sicherheit & Notfälle
Ist man mit mehreren Globetrottern unterwegs, kann man sich beim Thema Sicherheit etwas mehr entspannen. Du kannst im Hostel deinen Rucksack ruhig mal liegen lassen, wenn dein Mitreisender darauf aufpasst. Das ist anders als beim alleine reisen. Und natürlich sehen vier Augen oft mehr als zwei, wenn es um brenzlige Situationen geht. Auch ist eine „Gruppe“ seltener ein Ziel für Kriminelle als eine einzelne Person. Denke daher daran, wenn du solo unterwegs bist, gewisse Orte nur in Begleitung zu besuchen.
Wenn mal ein Notfall eintritt, bist du ohne Reisebegleitung auf die Hilfe von Fremden oder relativ neuen Bekanntschaften angewiesen. Zum Glück sind die meisten Menschen, denen du unterwegs begegnen wirst, aber extrem hilfsbereit, in vielen Ländern sogar speziell gegenüber Touristen (Gästen!).
Weniger Kritik von Außen
Neben viel Begeisterung wird es von einigen Menschen im Freundes- und Familienkreis vor deiner Reise auch Kritik geben. Oft allerdings weniger, wenn du mindestens zu zweit reist. Denn gerade Eltern und auch andere Personen in deinem Umfeld schlafen meist etwas ruhiger, wenn du einen Reisepartner dabei hast. Hauptursache für diese Sorgen ist natürlich deine Sicherheit.
Wird deine Reise aber auf jeden Fall ohne Reisebegleitung stattfinden, findest du hier hoffentlich genügend Gründe, die Skeptiker zu beruhigen oder zu überzeugen. Und wenn nicht, nicht jeder deiner Bekannten und Freunde muss deine Weltreise toll finden!
Heimweh
Heimweh – ja, das kann echt mal so richtig zuschlagen, besonders wenn du alleine reisen willst und alles Vertraute plötzlich meilenweit entfernt scheint. Aber das gehört manchmal einfach dazu, und es zeigt nur, dass dein Zuhause für dich einen besonderen Platz hat. Der Trick, um damit umzugehen, liegt darin, dir bewusst zu machen, dass du aus einem ganz bestimmten Grund auf dieser Reise bist: Abenteuer, Wachstum, und ja, vielleicht auch eine kleine Flucht aus dem Alltag.
Denk daran, warum du losgefahren bist – das hilft oft schon. Es ist auch völlig in Ordnung, sich mal eine kleine Auszeit vom Abenteuer zu nehmen, wenn die Sehnsucht nach zu Hause zu groß wird. Eine nette Nachricht an Freunde oder ein Video-Call mit der Familie kann Wunder wirken. Aber ehrlich gesagt, zu viel Kontakt zur Heimat kann auch das Gegenteil bewirken – nämlich, dass dein Heimweh stärker wird.
Finde die Balance
Ein kurzes Update hier und da, aber dann auch den Moment genießen und neue Dinge erleben. Kleine Routinen können auch super helfen. Vielleicht ein täglicher Morgenspaziergang in der neuen Stadt, ein gutes Buch vor dem Schlafengehen oder eine Playlist, die dich an gute Zeiten erinnert. Solche Rituale schaffen das Gefühl von Normalität, auch wenn um dich herum alles neu und anders ist. Und vergiss nicht, dass es ok ist, wenn du dich mal nicht zu 100% gut fühlst.
Heimweh geht vorbei, und meistens gibt es einfach irgendwann diesen Moment, wo man merkt, dass man sich plötzlich wohler fühlt – das fremde Land wird vertraut, und die neue Umgebung fängt an, sich wie ein temporäres Zuhause anzufühlen. Gib dir beim alleine reisen selbst die Zeit, die du brauchst, und denk daran, dass jedes Hoch und Tief Teil dieser Reise ist. Am Ende wirst du stolz darauf sein, wie du gewachsen bist und wie viel du erlebt hast – Heimweh inklusive!