Wir verbringen extrem selten einen Urlaub zweimal am selben Ort, bis auf unseren alljährlichen Schwarzwaldurlaub bei guten Freunden. Das liegt nicht daran, dass es uns nirgendwo richtig gut gefällt, im Gegenteil. Es liegt daran, dass wir einfach zu neugierig sind und immer wieder etwas Neues entdecken wollen. Diesmal aber bot es sich einfach als Zwischenstopp an. Zum einen liegt New York ohnehin auf dem (Flug-)Weg zu unserem eigentlichen Reiseziel, Costa Rica. Zum anderen wollten wir unsere Familie dort gern wieder besuchen.
Erstmal ankommen
Wir reisen also an einen bereits bekannten Ort, diesmal aber unter ganz anderen Vorzeichen und so verlief auch der Aufenthalt ganz anders. Beim ersten Mal hatten wir 9 Tage Zeit, waren zu dritt und hungrig danach, die große Stadt zu entdecken. Auch das Wetter war damals genial! Jetzt hatten wir vor der Abreise bereits ein anstrengendes Jahr hinter uns. Unsere Tochter wurde geboren, wir haben ein Haus gekauft und sind mit Säugling und Dreijährigem umgezogen.
Bei Ankunft in New York haben wir daher nicht das Bedürfnis, uns tagelang von morgens bis abends in die Großstadt zu stürzen, sondern müssen erst einmal abschalten von dem, was vorher gewesen war. Auch etwas, das viele Familien auf Langzeitreisen außer Acht lassen.
"Man braucht eine Weile, bis einen das Leben zuhause loslässt."
Frauke, REISS AUS family
Mit Kindern in New York unterwegs
Da wir vieles ja auch schon gesehen haben, lassen wir Manhattan diesmal (fast) links liegen. Das Wetter ist auch schlechter und ein Vierjähriger bestimmt das Tagesprogramm schon mehr mit als ein Dreijähriger ein Jahr zuvor. Da ist mal ein interessanter Direktvergleich möglich. Momme will am liebsten alles das machen, was wir letztes Mal unternommen hatten. Das ist typisch für Kinder. Sie sind Gewohnheitstiere und wollen gern dorthin, wo es ihnen gut gefallen hat.
So statten wir bei gruselig kaltem Wetter dem Brooklyn Children‘s Museum mal wieder einen Besuch ab. Interessanterweise stellt Momme dann aber auch fest, dass ihm vieles vor einem Jahr noch mehr Spaß gemacht hat als jetzt. Trotzdem gibt es immer noch genug für ihn dort zu entdecken. So können wir dieses Museum auch weiterhin reisenden Familien sehr empfehlen. Auch für Kinder in unterschiedlichen Altersgruppen, beginnend mit 2 Jahren, ist es sehr gut geeignet.
Ein weiteres Museum, das mir auf dem „Mommy Poppins“-Blog begegnet war (toller Blog mit unzähligen New York mit Kids-Tipps), wird ein gelungenes Schlechtwetterprogramm: Das Children’s Museum of Art in Soho. Basteln und Malen stehen bei Momme derzeit hoch im Kurs, so hoch, dass er sogar auf dem Spielplatz in Brooklyn lieber malend auf der Bank sitzen als herumtoben will. Da kommt das Atelier im Museum gerade recht. Zwei große Ateliers, aufgeteilt nach Altersgruppen unter und ab fünf Jahren, laden zum Basteln, Kneten, Malen, Kleben, Bauen, Gestalten und noch viel mehr ein. Dabei kann man sich mit seinem Kind allein hinsetzen, aber auch die Hilfe der vielen Betreuer in Anspruch oder an kleinen Workshops teilnehmen (am Tag unseres Besuchs „Nachttiere kneten“).
Umgeben ist man dabei von lauter New Yorker Bildungsmamas, Touristen verirren sich kaum in das Museum, jedenfalls nicht außerhalb der Ferienzeit. Also auch wieder eine gute Gelegenheit zu sehen, wo sich die Einheimischen mit ihren Kindern tummeln. Daumen hoch und eine ganz klare Empfehlung! Und da sich das Museum mitten in Soho befindet, ist es auch ein leichtes, etwas Essbares zu finden, selbst, wenn man mit so einem mäkeligen Esser unterwegs ist wie wir!
Auf der Pumpkin-Farm
Einen ganz besonderen und absolut untypischen New York-Ausflug verdanken wir einem späten Geburtstagsgeschenk für mich. Unsere Gastgeber laden uns auf eine Pumpkin-Farm nach Chester in New Jersey ein. Diese ist etwa 1,5 Fahrtstunden von Brooklyn entfernt. Ähnlich den Erlebnisbauernhöfen in Deutschland kann man dort nach Zahlung eines natürlich wie immer gepfefferten Eintrittspreises alle möglichen Farmtiere streicheln, an verschiedenen Aktivitäten für Kinder teilnehmen und vor allem über das riesige Farmgelände streifen.
Neben super leckeren Äpfeln gibt es auch die Möglichkeit Kürbisse zu sammeln (die man natürlich auch noch einmal bezahlen musste). Die Landschaft um die Farm herum ist jetzt im Herbst ein Traum, hügelig und herbstbunt. Mit den dicken orangen Kürbissen auf dem Feld und dem begeisterten dazwischen herum hüpfenden Kind ist das eine echte Bilderbuchkulisse und gibt viel Stoff für tolle Fotos.
"Pumpkin-Ernten ist mal eine ur-amerikanische Aktivität, denn so viel klassische USA erlebt man in New York ja eigentlich nicht".
Frauke, REISS AUS family
So ist außer uns wohl auch kein anderer Tourist vor Ort. Für die einheimischen Besucher ist ein Ausflug auf die Pumpkin-Farm vergleichbar dem hiesigen Tannenbaumschlagen im Dezember. Ein richtiges Familienerlebnis! Natürlich werden die Kürbisse anschließend zuhause auch entsprechend präpariert für Halloween. Ein echtes Stück US-amerikanische Tradition!
5 Tage New York gehen leider viel zu schnell vorbei. Ein bisschen Shopping, ein bisschen Prospect Park (inkl. Zoo) und viele Spielplatzbesuche später sitzen wir dann nach tränenreichem Abschied schon wieder im nächsten Flieger: Auf nach Costa Rica! Dabei haben die Kinder doch gerade erst die Zeitumstellung verarbeitet und wachen nicht mehr mitten in der Nacht quietsch vergnügt auf (am ersten Morgen um 1.30 Uhr!)…
Verpasse nicht den 2. Teil: Costa Rica – Grecia bis Punta Uva