Große Reise auch mit Schulkind möglich
Wir (zwei Erwachsene, zwei Kinder, 5 und 7 Jahre alt, und ein Baby) waren knappe fünf Monate unterwegs. Unsere Reise hat uns nach Istanbul, Ko Samui, Sydney, Neuseeland, Fiji, Kalifornien und New York geführt. Und es war toll!! Vielleicht sollte ich zunächst schreiben, dass wir nach der Geburt unseres zweiten Kindes während der Elternzeit sechs Monate in Kanada waren. Wir konnten also vor unserer Weltreise schon Reiseerfahrungen mit Kindern sammeln. Und das Wichtigste für Eltern, die zum ersten Mal mit Kind verreisen, ist, dass der Alltag irgendwie mitreist. Auch unterwegs wird gewaschen, gekocht, gespielt. Darauf muss man sich einlassen und darf nicht enttäuscht sein, wenn Unternehmungen, die ohne Kinder selbstverständlich waren, nun schwer möglich sind; so zumindest unsere Erfahrung.
Türkei: AirBNB in Istanbul
Der erste Stopp unserer Reise war Istanbul. Über Airbnb hatten wir die meisten Unterkünfte gebucht und so waren wir hier in einer kleinen Wohnung in Cihangir untergekommen. Die Stadt war toll. Die Menschen unglaublich kinderfreundlich und zugewandt. Wir haben viele Sehenswürdigkeiten gesehen, die auch für die Kinder spannend waren: Moscheen, der Topkapi-Palast, die Basilikazisterne. Wir waren auf den Prinzeninseln und haben gemeinsam die Stadt erkundet.
Thailand: Kochkurs und Thaimassage
Von Istanbul aus ging es weiter nach Thailand. Da wir gerade aus einer großen Stadt kamen, haben wir Bangkok übersprungen und sind direkt weiter nach Ko Samui geflogen. Unser Haus dort lag an der Westküste der Insel, 30 Meter von einem tollen Strand entfernt. An dem Strand waren keine Touristen, sondern nur die Menschen, die dort wohnen. Da wir am Ende der Regenzeit unterwegs waren, schüttete es immer wieder, aber auch das war ein Abenteuer, denn solche Regenfälle kannten wir noch nicht. Da wir unseren älteren Sohn während der Reise selbst unterrichten mussten (wir hatten das mit der Schulbehörde so abgesprochen und er wollte nach der Reise wieder zurück in seine zweite Klasse), konnten wir die Regenzeiten gut für die Schule nutzen. Wir hatten von einer Bekannten des Hausbesitzers immer mal wieder das Auto ausgeliehen, so dass wir unterwegs sein konnten. Besonders viel Spaß hat uns, neben Thaimassagen (auch für die Kinder toll) und dem Nachtmarkt ein Kochkurs gemacht, den wir als Familie gebucht hatten.
Australien und Neuseeland: Hitze in Down Under
Weiter ging es in Sydney. Hier waren wir eine Woche und es war heiß. Die Hälfte der Woche waren knapp 40 Grad. Trotzdem waren wir viel unterwegs. Den Kindern gefielen vor allem die tollen Wellen am Strand, in die sie sich mit Freude hinein stürzten.
Im Anschluss waren wir für sechs Wochen in Neuseeland. Das war der längste Aufenthalt in einem Land auf unserer Reise. Wir hatten ein Auto gemietet und wurden drei von den sechs Wochen von meinen Eltern begleitet. Das war für die Kinder und uns eine tolle Abwechslung, da wir doch viel einfach nur zu fünft waren. Meine Eltern brachten Weihnachtskekse und -geschenke mit und nahmen überflüssiges Gepäck mit. Wir hatten nämlich für uns fünf nur einen großen Rucksack und einen Koffer dabei und da konnte nur mit, was wir auch wirklich brauchten. In Neuseeland waren wir zunächst auf dem nördlichen Teil der Südinsel mit dem Höhepunkt Abel Tasman Nationalpark. Schon die Anfahrt (Boot, Schlauchboot 1, Schlauchboot 2, waten durch das Meer ans Ufer) war für die Kinder toll. Dann der schöne Wald, eine Hängebrücke und goldgelber Sand zum Abschluss, besser geht es nicht. Auf der Nordinsel waren wir in Wellington, New Plymouth Rotorua und Auckland. Da wir hier viel Auto fuhren, haben wir auch sehr viele Hörbücher angehört (es lohnt sich definitiv, da etwas dabei zu haben!). Die Favoriten waren die Quigleys und das Sams.
Fiji: Traumziel Südsee
Die erste Woche waren wir auf einer Farm. Das war wirklich spannend, weil wir so das Leben der Menschen dort näher kennenlernen konnten. Eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber Moskitos, Ameisen und Kröten war nötig, aber es hat sich mehr als gelohnt. Die Familie dort war furchtbar nett. Die zweite Woche waren wir in einem günstigen Ressort, leider ohne eigene Küche. Dort haben wir es auch sehr entspannt gehabt. Auch hier war es, wie in Thailand, heiß und schwül. Aber das haben alle drei Kinder gut verkraftet.
USA: Kälteschock in New York
Die nächsten vier Wochen waren wir in San Diego, Ventura und Long Beach. In San Diego hatten wir wieder eine kleine Wohnung. Wir hatten frühlingshafte 25 Grad C und tolles Wetter. So waren wir viel an den schönen Stränden und auch in der Bibliothek. Unsere Jungs hatten ganz frisch Interesse an Superhelden entwickelt, das dort gut gestillt werden konnte. Nach San Diego waren wir in Ventura in einer tollen Unterkunft: ein Wohnwagen auf einer organic flower farm. Herzliche Menschen dort und wieder der Strand nicht weit. In Long Beach waren wir nur ganz kurz, um nach Disneyland gehen zu können. Das war wohl auf der gesamten Reise die schlechteste Investition. Die Eintrittspreise waren horrend und die Warteschlangen riesig lang. Das können wir also nicht empfehlen.
Unser letztes Ziel war New York. Nach den 20 Grad C in Kalifornien kamen wir bei -17 Grad C an. Die Kälte hielt die ganze Woche und so haben wir viele Museen und Bibliotheken und weniger Parks und Brücken gesehen.
Wir sind mit unserer Reise, so wie sie war, sehr glücklich. Wir glauben, dass es gut war, vor der Rückkehr nach Hause in einem Land zu sein, das Deutschland zumindest ähnlicher ist als beispielsweise Fiji. Zurück zu Hause waren noch zwei Wochen Frühjahrsferien.
Autoren: Familie Tscheulin