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Fortbewegung vor Ort
Die Auswahl der Fortbewegungsmittel auf einer Weltreise ist ein entscheidender Faktor für eine gelungene Reise. Oft macht es Sinn, dass du dich um den lokalen Transport von A nach B erst vor Ort kümmerst und informierst. Gerade in Ländern, wo viele Transportmöglichkeiten online gar nicht buchbar sind bzw. Informationen veraltet. Auch Fahrpläne findest du für viele lokale Strecken nicht im Netz. Preise für Bus- oder Bahntickets können zudem vor Ort günstiger sein.
In Ländern mit mittelmäßiger Infrastruktur solltest du für Fahrten immer möglichst viel Zeit einplanen. Häufig gibt es abenteuerliche Ticketsysteme und unregelmäßige (oder keine) Fahrpläne, die es erst einmal zu durchschauen gilt. Zusätzlich geben Fahrzeuge und Straßenverhältnisse oft kein schnelles Fortbewegen her.
Öffentliche Verkehrsmittel
Fernbusse & Züge
Um Ziele zu erreichen, die weiter entfernt liegen, reist du in der Regel – wie in Europa auch – mit dem Zug oder Fernbus. Fliegen ist zu vielen Zielen oft gar nicht möglich, zu teuer oder schlichtweg wesentlich langweiliger als alternative Fortbewegungsmittel auf einer Weltreise. In vielen Ländern besitzen die meisten Menschen außerdem gar kein eigenes Auto (Autos pro 1000 Einwohner: Deutschland 573, Vietnam 9). Daher sind dort dann die Zugverbindungen und vor allem die Langstreckenbusnetze sehr gut ausgebaut.
Häufig sind die Fernbusse sehr komfortabel mit WiFi und Onboard-Entertainment ausgestattet. Nachtbusse eignen sich zudem besonders gut, um Geld zu sparen. Denn so sparst du mindestens eine Nacht in der Unterkunft. Du solltest allerdings nicht unterschätzen, wie müde du nach einer solchen Bustour sein wirst. Besonders bei Bussen, die keine speziellen Liegesitze anbieten und wo du mehr oder weniger im Sitzen schlafen musst.
Zugfahren hat gegenüber Busfahren nicht unbedingt einen finanziellen Vorteil, aber du kommst meist deutlich schneller voran. Außerdem kann man sich während der gesamten Fahrt im Zug frei bewegen. Und nicht selten führen die Strecken durch atemberaubende Landschaften.
Ob man besser mit dem Zug oder dem Fernbus reist, ist tatsächlich sehr abhängig vom jeweiligen Reiseland und dem eigenen Reisestil. Es macht auf jeden Fall Sinn, im Vorwege zu recherchieren, wie man günstig lange Strecken zurücklegen kann. Und auch, wenn man ein bestimmtes Fortbewegungsmittel vorzieht, sollte man unterwegs auch einmal die Alternative ausprobieren!
Fähren
Wenn du planst, auch mal eine Fähre zu benutzen, solltest du dich rechtzeitig vor Ort oder online über Zeiten und Routen erkundigen. Gerade bei Fähren, auf denen du eine Kabine buchen musst, kann es passieren, dass diese früh ausgebucht sind. Eine Fähre kann ein tolles Fortbewegungsmittel sein und es ist super spannend, einen Ort vom aus Wasser anzusteuern. Außerdem ist es ist definitiv eine besondere Erfahrung, von einem Schiff direkt zur Grenzkontrolle zu laufen!
Nahverkehr (S-Bahn, U-Bahn, Bus)
In größeren Städten mit einem gut ausgebauten U- und S-Bahnnetz ist es auf jeden Fall ratsam, in einer der Stationen oder bei der Touristeninformation nach einem Mehrtages- oder Wochenticket zu fragen. So kannst du eine Menge Geld sparen, denn oft hast du den Preis dafür bereits nach wenigen Fahrten schon wieder raus. Manchmal gibt es sogar tolle Deals nur für Touristen – auch in Kombination von Eintrittsermäßigungen in Museen und anderen Attraktionen.
Modernere Großstädte haben oft auch informative Apps zum lokalen Nahverkehr. Das ist natürlich wesentlich komfortabler, als immer den U-Bahn Plan auszuklappen. Außerdem sind dort meist alle verfügbaren Verkehrsmittel integriert (U- und S-Bahnen, Busse, Tram oder Fähren). Dies Apps findest du schnell im Netz oder auch auf Nachfrage beim Hostelpersonal oder anderen Backpackern.
Mietwagen & Camper
Um längere Strecken zurückzulegen, kann es praktisch sein, sich ein Auto zu mieten. Nicht zuletzt, da du so an Orte gelangst, die du häufig nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kannst. Mit einem Mietwagen bist du unabhängig, spontan und manchmal sogar günstiger dabei, als mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Du kannst losfahren, wann du willst, und stoppen, wann (und wo) du willst. Definitiv das Fortbewegungsmittel mit dem größten Freiheitsfaktor. Keine Weltreise ist komplett ohne mindestens einen Road Trip!
Einen Camper zu mieten, bietet sich immer dann an, wenn du weitere Strecken über einen längeren Zeitraum zurücklegen willst und dir außerdem Spontanität und Flexibilität bezüglich Fortbewegung und Unterkunft besonders wichtig sind.
Um den Camper sollte man sich allerdings nicht vor Ort, sondern unbedingt vor Reiseantritt kümmern, gerade in der Hochsaison. In Ländern wie Neuseeland, Australien oder den USA ist es fast unmöglich, vor Ort noch einen (erschwinglichen) Camper zu bekommen. Zwar sind Mietwagen meist zahlreicher vorhanden, aber auch hier kann es zu Spitzenzeiten und in kleinen Orten definitiv eng werden. Daher lieber ein paar Wochen im Voraus organisieren.
Aufgrund der häufig besseren Versicherungsbedingungen ist eine Anmietung über eine deutsche Reiseagentur ratsam. Das geht auch noch während der Reise. Vorab sollte man sich immer gut über die örtlichen Gegebenheiten informieren. Dazu gehören Dinge wie Linksverkehr, besondere Verkehrsregeln oder auch der Zustand des Verkehrsnetzes. Sind die Straßen gut/schlecht und wie ist die Verhaltensweise der Einheimischen hinter dem Steuer? Rücksichtsvoll oder eher rücksichtslos?
Beachte außerdem unbedingt die Sicherheitstipps für Camper & Mietwagen.
Übrigens: Bei Mietwagen kannst du bei der Fahrzeugübergabe durchaus fragen, ob ein kostenloses Upgrade möglich ist. Wenn genügend Fahrzeuge vorhanden sind und der Angestellte gut drauf ist, kannst du da schon mal Glück haben!
Individueller Transport
Taxis
Vor allem, wenn du mit viel Gepäck ins Hostel oder zum Flughafen gelangen möchtest, wirken öffentliche Verkehrsmittel mit etlichen Umstiegen sehr unattraktiv. Angenehmer ist auf diesen Strecken ein Fortbewegungsmittel nur für dich, welches dich auf dem schnellsten Weg von A nach B bringt.
Bei der Fahrt mit dem Taxi solltest du immer darauf achten, dass das Taxameter angestellt ist. Wenn nicht, kläre vor Fahrtantritt, wie teuer die Fahrt wird, und vereinbare diesen Preis fest. Kommt dir der Preis zu hoch vor oder kennst du die ortsüblichen Preise sogar genau, frage einfach die beiden nächsten zwei Taxis in der Reihe. Du wirst überrascht sein, wie stark sich die Preise unterscheiden können. Das dankende Ablehnen und Weitergehen bewegt die Fahrer auch oft spontan dazu, mit dem Preis herunterzugehen. In vielen Ländern gibt es bei kaum einem Produkt so viel Verhandlungsspielraum wie bei Taxis ohne Taxameter.
Aus Sicherheitsaspekten solltest du ab dem Flughafen immer nur offiziell gekennzeichnete Taxis nehmen. Lasse dich niemals von zivil gekleideten Personen mit Privatfahrzeugen transportieren, die dich am Flughafen ansprechen. Im Zielort selbst wirst du meist schon von außen schnell erkennen, welche Taxis offiziell sind und welche nicht. Falls du dir unsicher bist, am besten das Hostelpersonal fragen.
Empfehlung: Uber / Fahrservice-Apps
Hatte man früher nur die „normalen“ Taxen zur Verfügung, gibt es mittlerweile einige günstigere Alternativen. Diverse Apps bieten die Möglichkeit, private Fahrzeuge + Fahrer direkt an den eigenen Standort zu ordern. Oft sind diese Services sogar günstiger als Taxen und bieten häufig sogar komfortablere Fahrzeuge. Auch die Hinterlegung der Kreditkarte in der App ist super praktisch, sodass man am Ende einfach aussteigt und automatisch abgerechnet wird. Gedanken über das korrekte Trinkgeld oder passendes Kleingeld erübrigen sich hiermit auch.
Weiterer Vorteil von UBER ist die Option, seine Fahrt inkl. Nummernschild und Name des Fahrers über die App mit anderen zu teilen (z.B. aus Sicherheitsgründen). Auch die Möglichkeit, die Rechnung mit einem Mitfahrer via App zu splitten, bieten viele dieser Services mittlerweile an. Damit wird die Fahrt noch günstiger. Eine Alternative zu UBER in Nordamerika ist Lyft.
Einer der größten Vorteile dieser Services ist, dass die Fahrer ausnahmslos nach Navigationsgerät fahren. So kommst du immer auf dem schnellsten Weg ans Ziel und Betrügern wird keine Chance für Umwege gegeben.
Private Fahrer
Planst du mit mehreren Personen eine längere Fahrt mit zahlreichen Stopps, kann ein privater Fahrer sich lohnen. Dafür einfach online nach seriösen Anbietern recherchieren oder besser noch in der Unterkunft vor Ort nachfragen. Da bekommst du oft über Hostels und Guesthouses bessere Deals + Fahrer mit einer guten Reputation. Auch andere Backpacker in der Unterkunft, die bereits Fahrer gebucht haben, sind eine gute Informationsquelle.
Dieses Fortbewegungsmittel hat gegenüber dem selbst organisierten Road Trip diverse Vorteile. Das wäre zum einen, dass sich der Fahrer in der Regel in der Region und mit dem Straßenverkehr besser auskennt als du. Und zum anderen hat er oft auch diverse Insider-Tipps und interessante Anekdoten auf Lager. Unterwegs ist es dann üblich, dass Mahlzeiten und bei mehrtägigen Fahrten auch die Unterkunft für den Fahrer bezahlt werden. Aber das ist finanziell überschaubar.
Den Preis für diese privaten Touren verhandelst du immer vorab. Außerdem natürlich auch die genauen Stopps und den groben Zeitplan. Ein Trinkgeld am Ende der Tour ist angebracht, je nach Zufriedenheit natürlich in unterschiedlicher Höhe.
Tuk Tuks
Tuk Tuks sind die motorisierte Variante der Fahrradrikscha. Gerade im asiatischen Raum sind sie wohl die günstigste Art und Weise, sich fortzubewegen. Tuk Tuks stehen dort an jeder Ecke. Sie stürzen sich auf alle Reisenden, die auch nur im Entferntesten den Anschein erwecken, dass sie ein Transportmittel suchen. Ein großer Vorteil ist, dass Tuk Tuks sich häufig dank ihrer geringen Größe am stauenden Verkehr vorbeischlängeln können.
Was diese, teils etwas halsbrecherischen Fahrten zu einem besonderen Erlebnis macht, ist die „offene“ Fahrweise. Denn du sitzt nicht in einer geschlossenen Fahrkabine. Dadurch bekommst du Gerüche, Klima und Geräusche der Umgebung mit, die du im Auto oder Bus verpassen würdest.
Informiere dich vorab über die groben Preise für die angedachten Fahrten (z.B. im Hostel), wenn möglich. Denn Tuk Tuks haben kein Taxameter. Du handelst den Preis immer vor dem Einsteigen aus. Ohne Wissen über ortsübliche Preise hast du kaum eine Chance, einen fairen Preis zu zahlen. Manchmal bringen die Fahrer dich auch ungebeten zu Shops oder Attraktionen, mit deren Inhabern sie einen Deal haben. Dann am besten freundlich und bestimmt sagen, dass du kein Interesse daran hast und gern direkt zum eigentlichen Ziel weiterfahren möchtest.