Inhaltsverzeichnis
Zeit für die erste Weltreisepause
Nach einem spannenden und ereignisreichen Aufenthalt in Südafrika war es Zeit, unsere Reise fortzusetzen und eine neue Etappe unserer Weltreise einzuläuten. Unser erstes Ziel auf Bali, das grüne, spirituelle Herz der Insel – Ubud. Dieser malerische Ort, der sich durch seine sattgrünen Reisterrassen und seine entspannte Atmosphäre auszeichnet, sollte für die nächsten Tage unser Zuhause werden. Und uns Zeit geben die ersten Wochen zu verarbeiten. Mehr Zeit, als wir gedacht hätten…
Unsere Route durch Bali
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Weitere InformationenKontrastprogramm
Auch wenn wir uns in Südafrika nie unsicher gefühlt haben, waren die Sicherheitsmaßnahmen wie Elektrozäune und Alarmanlagen allgegenwärtig. Und natürlich waren wir in den ersten Tagen auch etwas „angespannter“, gerade mit kleinen Kindern. Auf Bali empfing uns dann eine ganz andere Atmosphäre: Schon am Flughafen wurden wir von einer Zollkontrolle begrüßt, die architektonisch extrem offen und einladend gestaltet war – ganz anders, als man es von anderen Ländern kennt. Und das sollte symbolisch sein für die nächsten Wochen.
Bali mit Kindern + Mietwagen?!
Fast jeder Tourist entscheidet sich gegen einen Mietwagen auf Bali. Und das aus guten Gründen: Der Verkehr ist chaotisch (plus Linksverkehr) und ein privates Taxi kostet für den gesamten Tag um die 30-40 €. Meine oberste Prämisse beim Reisen ist jedoch Flexibilität. Und ich liebe einfach die Unabhängigkeit, die ein eigenes Fahrzeug bietet. Außerdem mag ich die Privatsphäre eines Mietwagens und die Gewissheit, nicht aus Versehen an einen „Möchtegern-Michael Schumacher“ zu geraten. Denn auch das habe ich rund um den Globus schon oft erlebt.
Linksverkehr weltweit
Linksverkehr weltweit
Linksverkehr weltweit
Linksverkehr weltweit
Durch meine Fahrerfahrung auf fast allen Kontinenten der Welt, oft mit Linksverkehr, traute ich mir auch das balinesische Chaos zu und so entschieden wir uns für die Mietwagenvariante. Es sollte eine gute Wahl bleiben, denn das Chaos beschränkt sich hauptsächlich auf den südlichen Bereich um Kuta, weiter nördlich ist das Fahren sehr entspannt. Für asiatische Verhältnisse…
Nachdem wir nach der langen Anreise unseren Mietwagen abgeholt hatten, ging es Richtung Ubud. Die ca. 1,5 h andauernde Fahrt dorthin war eine Art erste Einführung in die südostasiatische Fahrweise – wuselig, überall Roller, die in alle Richtungen huschten, und doch irgendwie fließend und harmonisch.
Erste Eindrücke von Ubud
Nach drei Flügen über Nacht plus Mietwagenfahrt war der Sprung in den Pool in Ubud einer der schönsten Momente der bisherigen Reise! Unsere Unterkunft nahe des Zentrums war wirklich absolut paradiesisch: Klein, aber trotzdem mit sehr nettem Restaurant und die Villa besaß einen eigenen Pool in einem nicht einsehbaren Garten.
Das bunte Treiben in Ubud überwältigte uns auf eine gute Weise: Überall finden sich kleine, versteckte Restaurants und Cafés, die frische Smoothies, Bowls und anders Health-Food anbieten. Ein sehr „designtes“ Indonesien, aber auf eine sympathische Art und Weise. Die Balinesen haben ein absolutes Auge für Gemütlichkeit: seien es die Möbel, das Licht oder einfach ihre natürliche Gastfreundschaft.
In den ersten Tagen besuchten wir in Ubud den Ubud Palast, eine wunderschöne Anlage, die für die ganze Familie spannend war. Die Kinder staunten über die kunstvollen Holzschnitzereien und die exotischen Pflanzen im Garten und wir genossen die Ruhe inmitten des Trubels von Ubud.
Nach den ersten Stunden im wuseligen Zentrum kehrten wir in unsere Unterkunft zurück. Wir Erwachsenen hätten noch ewig durch die kleinen Straßen ziehen können, aber die Temperaturen und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit machte den Kindern sehr zu schaffen. Für sie war unser Pool das absolute Paradies in Ubud! Sobald sie sich dort oder im klimatisierten Zimmer abgekühlt hatten, waren sie wie ausgewechselt.
Monkey Forest
Ich haderte lange mit mir, ob wir den „Monkey Forest“ wirklich machen sollten, da ich nicht so sehr auf diese typischen Touri-Aktivitäten und „TOP 3“ bei tripadvisor stehe. Aber auch hier zeigte sich wieder: Mit Kindern muss man anders denken. Denn wie wir gemerkt hatten, war ein stundenlanges Schlendern durch Ubud ohne wirkliches Ziel bei diesen klimatischen Bedingungen mit den Kindern einfach unmöglich. Daher brauchte man, wenn man mit Kindern hier unterwegs ist, spannende Ablenkung. Und freilaufende Affen in einem wirklich sehr schönen Arial sind da ziemlich perfekt.
Die gesamte Anlage strahlt eine fast mystische Ruhe aus: Der Wald ist dicht bewachsen, von kleinen Tempeln und Brücken durchzogen, und die Affen springen fröhlich von Baum zu Baum und auch mal zwischen den Besuchern hindurch. Die vereinzelten, naiv nicht vorbereiteten Touristen (Essen in Tragetasche dabei…), denen natürlich das ein oder andere Tier auf die Pelle rückte, konnten nicht davon ablenken, wie nett dieser Ausflug war. Auch, weil nicht die befürchtete Zoo-Atmosphäre aufkam. Wer an Bali mit Kindern denkt, kommt hier schlecht dran vorbei.
Kinder und Hitze
Kinder und Hitze
Kinder und Hitze
Kinder und Hitze
Ubuds Umgebung
Nachdem wir beim Ubud-Bingo schon „Monkey Forest“ und „Ubud Palast“ abgehakt hatten, durften die Reisterrassen natürlich nicht fehlen. Man muss aber dazu sagen: Viele der für diese Region sehr bekannten Ausflugsziele sind wirklich einen Besuch wert!
Tegallalang Reisterrassen
Die Terrassen, die sich über weite Hügel erstrecken und ein herrliches Panorama bieten, sind ein beeindruckendes Beispiel für die landwirtschaftliche Tradition Balis. Unsere Augen konnten sich gar nicht sattsehen an diesen grünen, kaskadenartigen Feldern. Wie überall außerhalb des Zentrums Ubuds war auch hier nicht extrem viel los.
In Tegallalang fanden wir auch einige der typischen Schaukeln, die über die Terrassen hinausragen. Mein „Touri-Meter“ schlug hier dann doch zu hoch aus, aber den Kindern konnten wir es natürlich nicht abschlagen (in Begleitung und gesichert).
Die Kinder liebten es auf den kleinen Wegen und Treppchen zwischen den Terrassen herumzulaufen und fühlten sich wie kleine Abenteurer. Wir genossen es, ihnen zuzusehen und ihre wachsende Begeisterung für die Natur und das Entdecken neuer Orte zu erleben.
Die Tegallalang Reisterrassen sind ein perfektes Ziel auf Bali mit Kindern, da sie nicht nur wunderschön anzusehen sind, sondern sich auch super dazu eigenen, ein bisschen entspannt durch die Natur Balis zu streifen, ohne Massen von Touristen.
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Mehr InformationenDie letzten Tage in Ubud
In keiner Unterkunft und an keinem anderen Ort verbrachten wir so viel Zeit während der Reise wie in Ubud, und das zu Recht. Die Atmosphäre, die Natur, die herzlichen Menschen, die vielen Möglichkeiten, etwas zu unternehmen, das Wetter… Wirklich paradiesisch!
Die restlichen Tage in Ubud ließen wir entspannt angehen. Der Pool wurde für die Kinder bei den Temperaturen zum absoluten Lieblingsplatz, und wir konnten ihnen stundenlang beim Planschen zusehen, nebenbei lesen oder auch reinspringen.
Die täglichen Schwimmrunden halfen unserer Tochter außerdem dabei, immer sicherer im Wasser zu werden. Sie übte fleißig, und wir waren stolz auf die Fortschritte, die sie machte. Ein weiterer Vorteil beim Reisen auf Bali mit Kindern: Die meisten Unterkünfte haben einen Pool, egal wie klein, oft auch private. Diese machen die Hitze erträglich, unterhalten die Kinder und fördern deren Fähigkeiten im Wasser auf spielerische Art und Weise, ohne Druck und Schwimmlehrer.
Der verfluchte Park
Ein letzter Ausflug, bevor es weiter in den Norden ging, war zum Splash Waterpark nach Kuta. Der Park selbst ist echt nett, günstig und war nicht tierisch überlaufen. Das einzige, was einen vom Besuch abhalten könnte, ist der Verkehr in Kuta. Ein absolutes Chaos!
Auf dem Weg zum Park wollte ich unbedingt noch Stopp an einem verlassenen Freizeitpark machen: „Taman Festival“. Er wurde Ende der 1990er Jahre kurz eröffnet und hat wohl 100 Mio. $ an Kosten verschlungen. Der Legende nach führte ein Blitzeinschlag an einem Freitag dem 13., kurz nach Eröffnung, dazu, dass die Einheimischen überzeugt waren, dass der Park verflucht sei. Kurze Zeit später musste der Park aus wirtschaftlichen Gründen seine Tore wieder schließen. Für immer!
Heute kann man für ein paar Euro Eintritt über das verfallene und überwachsene Gelände streifen. Der morbide Charme und das viele Graffiti bieten einem passionierten Hobbyfotografen wie mir natürlich unzählige Motive. Aufgrund der Hitze konnten wir die Kinder aber nicht sehr lange durch den Park schleifen und setzten unsere Fahrt nach ca. einer Stunde fort in Richtung Splash Waterpark.
Immer bestimmen die Erwachsenen
Obwohl wir ständig darauf bedacht waren, die Reise für alle fair zu gestalten, kam bei den Kindern anscheinend langsam ein anderes Gefühl auf. Nach mehreren aufregenden Tagen in und um Ubud merkten wir, dass die Kinder sich auch mal etwas wünschen wollten, was ganz nach ihrem Geschmack war. Besonders unsere sechs Jahre alte Tochter hatte das Gefühl, dass wir Erwachsenen oft alleine bestimmen würden, was wir unternehmen. Dieser Gedanke brachte uns dazu, einen vollen Tag ganz im Sinne der Kinder zu gestalten. Und uns zu trennen!
An diesem Tag teilten wir uns auf: Unsere Tochter verbrachte mit Mama den Tag in der Stadt. Sie stöberten durch Läden und ließen sich zu ihrem großen Vergnügen auch noch massieren. Für eine Sechsjährige das absolute Highlight! Unser Sohn hingegen wollte mit mir exotische Blätter sammeln, pressen und sie in sein Reisetagebuch kleben. Also machten wir uns auf einen ruhigen Spaziergang durch eine parkähnliche Anlage am Stadtrand und sammelten alles, was uns interessant vorkam.
Dieser Tag war für uns alle eine wertvolle Erfahrung. Die Kinder genossen es, eigene Entscheidungen treffen zu können und das Programm zu bestimmen. Es zeigte uns einmal mehr, wie wichtig es ist, bei einer Reise als Familie auch auf die Wünsche der Kleinsten einzugehen. Und auch, dass man nicht immer mit allen zusammen unterwegs sein muss. Denn das führt in der Regel immer zu mehr unterschiedlichen Meinungen und mehr Kompromissen.
Familienzeit und Me-Time
Während unseres Bali-Aufenthaltes baute ich zwei ganz besondere Aktivitäten ein: Motocross und Golf – zwei Aktivitäten, die nichts mit den klassischen Familienausflügen zu tun haben und doch einen wichtigen Teil meiner ganz persönlichen Weltreise ausmachten.
Die Offroad-Tour mit der Enduro führte mich mitten durch die beeindruckende, tropische Landschaft Balis: über schmale, kurvige Pfade und vulkanischen Sand, hinauf auf einen Vulkan und durch dicht bewachsene Hügel. Diese anspruchsvolle Strecke forderte meine volle Konzentration und war gleichzeitig ein Nervenkitzel, wie ich ihn lange nicht erlebt hatte. Auch, weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht in der besten konditionellen Verfassung war. Es war ein Moment, in dem ich komplett in der Natur und dem Abenteuer aufging, meinem ganz persönlichen Abenteuer.
Genauso war es mit meinem Golf-Erlebnis in einem Vulkankrater bei Bedugul. Inmitten der spektakulären Berglandschaft griff ich zum ersten Mal zum Golfschläger. In Deutschland hatte sich dafür nie die Gelegenheit ergeben, da mich das gesellschaftliche Umfeld (ja ich weiß, Vorurteil) in diesem Sport nicht sehr anzieht und ich auch niemanden kenne, der zu Hause Kontakt zu diesem Sport hat. Aber ich liebe es, neue Sportarten auszuprobieren, und wusste, dass es wohl nie wieder so günstig wird, private Golfstunden zu nehmen. Diese Momente allein zu genießen, gab mir die Gelegenheit, Kraft zu tanken und einmal für ein paar Stunden oder einen Tag lang 100% nicht-fremdbestimmt auf Weltreise zu gehen. Und es hat richtig Spaß gemacht!
Auch auf einer Familienreise ist es wichtig, individuelle Wünsche nicht zu vernachlässigen. Kleine Pausen, die persönliche Vorlieben berücksichtigen, machen die Reise für alle erfüllender und bringen neuen Schwung in den gemeinsamen Reisealltag. Während ich ein paar persönliche Bucket-List Einträge abhakte, hatten die Kinder und ihre Mama eigene Erlebnisse, die ihnen ebenso Freude machten. Solche Phasen geben jedem Familienmitglied die Möglichkeit, sich frei zu entfalten – und genau das macht eine längere Familienreise umso schöner für jeden Einzelnen.
Kulinarisches Bali
Kulinarisches Bali
Kulinarisches Bali
Kulinarisches Bali
Auf ins beschauliche Pemuteran
Nach unserem spannenden Bali-Reisestart in Ubud führte unsere Reise weiter über die Insel und zeigte uns, wie vielseitig und abwechslungsreich Bali ist. Wir freuten uns darauf, mehr von der Insel zu sehen und weitere Facetten von Bali kennenzulernen.
Eine kurvenreiche Fahrt quer über die Insel führte uns in das ruhige Pemuteran im Nordwesten. Das kleine Küstendorf ist bekannt für seine entspannte Atmosphäre, seine Nähe zum West Bali Nationalpark und die fantastischen Tauch- und Schnorchelplätze. Pemuteran bietet eine ganz andere Seite von Bali, fernab vom Trubel und Lärm der Touristenzentren.
Unsere Unterkunft war ein gemütliches Häuschen mit großem Garten und einem eigenen Pool – ein Traum für die Kinder, die hier täglich im Wasser planschten: ein MUSS bei diesen Temperaturen. Außerdem eine super Möglichkeit, sie an das Schnorcheln heranzuführen.
Der Nationalpark im Westen lockte uns nach kurzer Recherche im Netz eher weniger mit den Kindern. Tauchen und Schnorcheln gehören aber in Pemuteran auch zu den Hauptaktivitäten und wir wollten diese Gelegenheit nicht verpassen. Das Geniale am Taman Sari Resort ist die Lage direkt am „Bio Rock“, dem größten Korallenriff-Wiederherstellungsprojekt in Indonesien. Man kann direkt vom Strand zwischen vielen verschiedenen Metallstrukturen, an denen sich neue Korallen ansiedeln, schnorcheln oder tauchen. Die Artenvielfalt ist beeindruckend!
Ich machte meinen ersten Tauchgang direkt an diesem Spot, als Nachttauchgang. Zudem unternahmen wir noch einen Ausflug zur nahe gelegenen Insel Menjangan, die der beste Spot in der Region sein sollte. Die Kinder konnten hier schnorcheln, während ich zwei Tauchgänge absolvierte. Zwar gab es ein paar Schildkröten und einen Barracuda zu sehen, Schnorcheln hätte hier aber völlig ausgereicht.
Bio Rock
Bio Rock
Der einsame Norden Balis
Nach Pemuteran, wo wir außer Tauchen und Schnorcheln extrem wenige Ausflüge gemacht hatten, ging es weiter in die Nähe von Lovina. Unser AirBnB am Strand war wirklich extrem traumhaft (und dafür super günstig!). Ein Grund für den Preis war sicherlich auch der Fakt, dass man hier nicht wirklich baden konnte. Der schwarze Lavastrand war teilweise sehr vermüllt und das Wasser voller Algen.
Sieht man von den Strandverhältnissen ab, waren sowohl die Lage als auch die Umgebung und die ganze Atmosphäre aber sehr idyllisch und perfekt, um abzuschalten und intensive Familienzeit zu verbringen: mit Spielen, Planschen im Pool, Basteln und Malen. Denn auch hier waren, anders als in und um Ubud, typische Sehenswürdigkeiten eher spärlich gesät. Und die typischen Delfin-Touren in Lovina machten auf uns eher einen extrem touristischen Eindruck, kombiniert mit wenig Gespür für die Tiere. Da hofften wir dann lieber auf zufällige Begegnungen mit Delfinen auf unserer Reise.
Was man aber auf jeden Fall machen sollte ist der Brahmavihara-Arama Tempel. Die Anlage ist wirklich wunderschön und meistens wenig besucht.
Weitere kleine Ausflüge führten uns zum Aling Aling Waterfall und Krisna Waterpark. Letzteres war ein schon etwas in die Jahre gekommener Wasserpark. Allerdings ist er komplett untouristisch und mehr für Einheimische (Touristen) gedacht, da sich in dieser Region der internationale Tourismus definitiv in Grenzen hält. Das machte es aber umso netter, da wir das Gefühl hatten, in einem „normalen Freibad“ zu sein und nicht an einem für westliche Touristen erschaffenen Ort.
Munduk und der Super-Gau!
Die letzten Nächte, wie wir dachten, verbrachten wir im Hochland, genauer gesagt in Munduk. Die Umgebung ist geprägt von Bergen, Kaffee- und Gewürzplantagen und einer etwas kühleren, angenehmeren Luft. Wir machten Halt bei einem lokalen Bauern, der uns seine kleine Kaffeeplantage zeigte. In mühsamer Handarbeit erntet und verarbeitet er dort den Kaffee und die Kinder hatten sogar die Möglichkeit, Kaffee selbst zu rösten. Mama und Papa durften dann auch probieren. Der Besuch war extrem unkommerziell und sehr familiär.
Und dann passierte es
Am Tag unserer Abreise, Abflug abends, wollten wir auf dem Weg zum Flughafen noch an einer Kakao-Plantage haltmachen. Durch gesperrte Straßen wurde daraus aber leider nichts. Aufgrund der Uhrzeit und langen Fahrt waren alle schon ziemlich durch, als der Super-Gau am Flughafen passierte: Ich hatte eine Zeitenänderung unseres Fluges nach Cairns (einziger Direktflug in einer Woche) komplett verschwitzt! Schon einige Monate vor Abreise hatte mir die Airline Jetstar mitgeteilt, dass unser Flug auf morgens verlegt worden war. Beim Heraussuchen der Abflugzeit ein paar Tage vorher hatte ich aber die originale Buchungs-E-Mail erwischt – mit den alten Zeiten…
An dieser Stelle muss ich ein riesiges Lob an Jetstar aussprechen: Tatsächlich buchte uns der nette Mitarbeiter vor Ort auf eine Verbindung über Sydney am nächsten Tag um. Und das kostenlos, obwohl es eigentlich eine erhebliche Gebühr gekostet hätte, wenn nicht sogar eine komplette Neubuchung nötig gewesen wäre.
Wenn es nicht läuft…
Und damit nicht genug: Plötzlich fing unsere Tochter an, sich mitten auf dem Flughafen zu übergeben (auf Mamas Arm). Das war dann bis zu diesem Zeitpunkt offiziell der katastrophalste Tag der Reise. Wir suchen uns schnell ein Hotel in der Nähe und am nächsten Morgen ging es unserer Tochter schon wieder besser. Abends flogen wir endlich über Sydney nach Cairns, das Abenteuer „Down Under im Wohnmobil“ konnte losgehen!
Fazit: Bali mit Kindern ist eine klare Empfehlung!
Nach den intensiven Wochen in Südafrika war Bali der perfekte zweite Stopp auf unserer Weltreise. Im tropischen Grün und der entspannten Atmosphäre Ubuds konnten wir die ersten Eindrücke endlich in Ruhe verarbeiten.
Ubud gab uns die Gelegenheit, noch einen Gang weiter runterzuschalten. Die Kinder fühlten sich im Pool bald wie zu Hause. Besonders die extrem herzlichen Einheimischen machten den Aufenthalt auf dieser wunderschönen Insel ganz besonders angenehm.
An den beiden Stopps im Norden kam eine neue Dimension hinzu: die Meereswelt. Für die Kinder war das Schnorcheln ein kleines Abenteuer, das sie schnell zu meistern wussten. Die Hitze, die hohe Luftfeuchtigkeit und die damit verbundene geringe Energie der Kids lehrte uns aber auch, dass wir Aktivitäten viel stärker an derartige Bedingungen anpassen müssen als gedacht.
Die erstmaligen getrennten Unternehmungen während unserer Weltreise machten deutlich, wie wichtig es ist, Platz für individuelle Wünsche zu lassen, und wie schön das Reisen als Familie sein kann, wenn wir alle etwas Raum für ganz eigene Bedürfnisse haben. Bali war mehr als eine Station – es war der Ort, an dem wir unseren Rhythmus als Weltreisefamilie gefunden haben. Ein besseres Bali-Erlebnis hätten wir uns nicht wünschen können.