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Bora Bora mit Kindern - Das Weltreise-Highlight?!
Französisch-Polynesien stand nicht nur für entspanntes Inselleben, sondern auch für einige der intensivsten Erlebnisse unserer Reise.
Nach Wochen im Camper in Neuseeland tauschten wir kalte Nächte gegen feuchtwarme Tropenluft und Supermärkte gegen kleine Straßenstände. Bora Bora und Moorea waren voller Kontraste: Begegnungen mit Mantarochen und Haien, Tage zwischen Korallen und Kokospalmen – aber auch eine der anstrengendsten Anreisen und ein unerwarteter Kampf gegen hartnäckige Mitbewohner in der Küche.
Unsere Route durch Französisch-Polynesien
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Weitere InformationenVon Neuseeland nach Bora Bora – Ein Reisetag, der kein Ende nahm
Unsere längste und anstrengendste Etappe der Reise begann mit mehreren Flügen und einer Menge Wartezeit. Der erste Zwischenfall ließ nicht lange auf sich warten: Unser Anschlussflug in Wellington wurde gestrichen, was unseren engen Zeitplan ins Wanken brachte. Zum Glück konnten wir auf eine spätere Maschine umgebucht werden und erreichten Auckland gerade noch rechtzeitig für unseren Langstreckenflug nach Tahiti – der dann wiederum vier Stunden verspätet startete.
Nach einer kurzen Nacht auf Flughafensitzen ging es frühmorgens weiter nach Bora Bora. Die letzte Etappe war jedoch die schönste: Der spektakuläre Blick auf die Lagune aus dem Flugzeug, gefolgt von einer Bootsfahrt über das glasklare Wasser zur Hauptinsel. Die Strapazen? Sofort vergessen – wir waren im Paradies angekommen.


Da die Luxus-Resorts auf den „Motus“ extrem teuer sind, entschieden wir uns für ein AirBnB auf der Hauptinsel. Unsere Unterkunft auf Bora Bora war der perfekte Ausgangspunkt, um die Insel zu erkunden. Außerdem lag sie genau gegenüber dem einzigen frei zugänglichen Strand der Insel (Matira Beach), perfekt! Jeden Tag ließen wir den Tag im lauwarmen Wasser ausklingen. Direkt am Strand waren bereits Korallen, ein Mega-Schnorchelspot, den man easy auch mit den Kindern erkunden konnte, ohne weit rausschwimmen zu müssen.
Für die ersten 3 Tage war ein kleiner offener Elektro-Jeep unser fahrbarer Untersatz, mit dem wir einmal um die Insel fuhren – eine Strecke, die man in knapp einer Stunde schaffen könnte, wenn man nicht ständig von der Aussicht abgelenkt würde.
Ein besonderes Highlight war die kurze Wanderung zu den alten amerikanischen Kanonen aus dem Zweiten Weltkrieg, „Pāopāo Point“. Die militärische Geschichte der Insel war zwar wenig spektakulär, aber der Aussichtspunkt bot eine der schönsten Perspektiven auf die Lagune.

Mit eigenem Boot durch die Lagune
Ein klarer Höhepunkt unserer Zeit auf Bora Bora war unser Schnorchelausflug mit einem kleinen Mietboot. Selbstständig die Lagune zu erkunden, statt mit einer geführten Tour, war nicht nur flexibler, sondern auch deutlich günstiger.
Der Vermieter hatte uns einige gute Spots an die Hand gegeben. Unser erster Stopp führte uns in ein flaches Gebiet. Schon auf dem Weg sah man ständig vereinzelte dunkle Schatten im glasklaren Wasser, die sich gut vom hellen Sandboden abhoben: Stachelrochen! Doch es sollte noch besser werden. Kurz vor der Motu „Piti Aaua“ im Osten ankerten wir und entdeckten nach kurzer Zeit einen Schwarm Adlerrochen unter Wasser, nahe des Meeresbodens. Was folgte, hatten wir so nicht erwartet!
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Mehr InformationenWir schwammen ihnen entgegen und sie schienen um uns herum zu schwimmen. Plötzlich drehte einer der vorderen Rochen sich zu sich um und alle anderen taten es ihm nach! Wir bekamen schlagartig ein mulmiges Gefühl, und traten sicherheitshalber doch den Rückweg zum Boot an…
Auf dem Rückweg machten wir noch halt an einem Ort, der schlichtweg „das Aquarium“ genannt wurde. Der Name war Programm: Nachdem wir ins Wasser gesprungen waren, schwammen uns die Fische schon zwischen den Beinen herum, so „voll“ war es hier, Wahnsinn! Für die Kinder natürlich noch spektakulärer. Mittlerweile hatten sie das Schnorcheln absolut perfektioniert, selbst Leo mit seinen 4 Jahren stürzte sich furchtlos ins Meer.
Neben der unglaublich vielfältigen Unterwasserwelt, dem absurd klaren und warmen Wasser und den spektakulärem Inselpanorama war besonders die Abgeschiedenheit das Faszinierende. Wenn man über das Riffende hinaus ins Weite schaute wurde einem erst klar, wo genau man hier gerade ist: Am Ende der Welt und gleichzeitig im Inbegriff des Paradieses. Auch, dass wir bis zum letzten Schnorchelspot fast niemandem begegneten machte es noch surrealer.
Taucherlebnisse zwischen Faszination und Frustration
Auch unter Wasser hielt Bora Bora einige Überraschungen bereit. Ich entschied mich für zwei Tauchgänge: einen an einem berühmten Manta-Rochen-Spot, der andere an einem Hai-Spot. Wir sollten nicht enttäuscht werden, schon nach wenigen Minuten zeigten sich zahlreiche Mantas, die wohl fast täglich morgens diesen Spot aufsuchten um sich von den Putzerfischen reinigen zu lassen.
Die riesigen Tiere glitten fast schwerelos an uns vorbei, schienen neugierig, aber gleichzeitig völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit.
Beim zweiten Tauchgang standen Haie im Mittelpunkt. Mehrere Schwarzspitzen-Riffhaie tauchten in Sichtweite auf und zogen entspannt ihre Kreise. Während die Tierbegegnungen einmalig waren, gab es jedoch auch Schattenseiten: Viele Taucher der Gruppe hielten sich ungeniert an den Korallen fest, um ihre Position im Wasser zu halten – ein Verhalten, das schlicht rücksichtslos ist und die empfindlichen Riffe unnötig beschädigt. Besonders enttäuschend war, dass auch der Tauchguide keine Anstalten machte, das zu unterbinden.
Dennoch überwogen die positiven Eindrücke. Die schiere Anzahl an Haien und Manta-Rochen war wirklich etwas Besonderes, auch nach über 50 Tauchgängen in der ganzen Welt.
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Mehr InformationenDer Versuch des erstens Verarbeitens
Natürlich war es für uns hier unmöglich nur am Strand zu liegen, dafür war Bora Bora einfach zu spektakulär und besonders. Allerdings waren von den 10 Tagen auf Bora Bora der Boots-Ausflug, das Tauchen und ein 2-3 Tage ein paar Ecken der Inseln erkunden keine weiteren Aktivitäten geplant. So hatten wir tatsächlich sehr viel Zeit um das erste Mal die erste Hälfte der Reise zu verarbeiten und einfach mal in den Tag hineinzuleben.
Die letzten Tage auf Bora Bora ließen wir also deutlich ruhiger angehen. Kein Mietwagen mehr, keine großen Ausflüge – stattdessen entspannte Nachmittage am Strand und kleine Alltagsabenteuer. Ein E-Bike wurde mein praktischer Begleiter für Einkäufe, denn ohne Auto war der Supermarkt schwer zu erreichen.
Dann kam der Morgen des Abschieds. Noch vor Sonnenaufgang standen wir mit unserem Gepäck am Bootsanleger, bereit für die letzte Überfahrt zum Flughafen. Die Kinder waren noch müde, der Himmel färbte sich langsam in sanften Orange- und Lilatönen. Auf Tahiti sollten wir einen längeren Stop-Over haben und sollten dort einige Stunden bis zum Weiterflug nach Moorea überbrücken. Noch ahnten wir nicht, dass uns dort eine Unterkunft erwartete, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen würde…

Fazit: Bora Bora mit Kindern
Bora Bora war zweifellos einer der eindrucksvollsten Stopps unserer Reise – eine Insel, die sich fast unwirklich anfühlte. Die Zeit in der Lagune, das Schnorcheln mit Rochen und Haien, die unglaublichen Tauchgänge und nicht zuletzt unser kleines Elektro-Jeep-Abenteuer machten die Tage hier zu etwas ganz Besonderem. Für die Kinder war es ein riesiger Abenteuerspielplatz: Sie konnten stundenlang im warmen, flachen, glasklaren Wasser planschen und Schnorcheln üben, Fischschwärme beobachten und hautnah erleben, was sie sonst nur aus Büchern kannten.
Doch noch war unsere Zeit in Französisch-Polynesien nicht vorbei. Mit Moorea erwartete uns ein Ort, der sich ganz anders anfühlte: Weniger exklusiv, dafür aber viel entspannter – und mit einer Unterkunft, die unser Reisegefühl völlig verändern sollte…