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Neuseeland mit Kindern - Mit dem Camper über die Südinsel
Vier Wochen mit dem Camper durch Neuseeland – das klingt nach klarer Planung, doch genau das Gegenteil machte diese Reise so besonders. Unsere Route führte uns zu glitzernden Glühwürmchen in dunklen Höhlen, über türkis schimmernde Seen und zu springenden Delfinen.
Nicht immer lief alles wie gedacht: Mal waren es spontane Umwege, mal eine Entscheidung, länger an einem Ort zu bleiben – und genau diese Momente machten den Trip unvergesslich. Neuseeland zeigte uns, dass die schönsten Erlebnisse oft abseits des ursprünglichen Plans liegen.
Unsere Route durch Neuseeland
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Weitere InformationenChristchurch und ein neuer "Maui"
Nach den heißen und manchmal chaotischen Wochen in Australien war Neuseeland wie ein frischer Atemzug. Wir landeten in Christchurch, der größten Stadt der Südinsel, und wurden direkt von einer ganz anderen Atmosphäre empfangen: irgendwie moderner, kühler und vor allem – deutlich grüner.
Eines der ersten Highlights war unser Besuch im International Antarctic Center, das direkt neben dem Flughafen liegt. Es ist mehr als nur ein Museum – eher eine Mischung aus interaktiver Ausstellung und echter Forschungsbasis. Vor den Fenstern des Centers standen riesige Transportflugzeuge der US Air Force, die regelmäßig Versorgungsgüter in die Antarktis bringen. Das Center war für die Kinder eine perfekte Kombination aus Spiel und Lernen, und auch für uns Erwachsene war die Geschichte über die Erforschung der Antarktis echt interessant.


Bevor wir den Camper abholten, erkundeten wir Christchurch mit E-Bikes und Anhängern für die Kinder. Entlang des Flusses radelten wir zum weitläufigen New Brighton Beach, wo uns Wind und kühle Luft schnell bewusst machten, dass Australien hinter uns lag. Am Strand bauten die Kinder zusammen mit Bekannten aus Hamburg Sandburgen und sammelten Muscheln – ein einfacher, aber besonderer Moment als Auftakt für die kommenden Wochen.
Mit dem Abholen unseres Campers begann schließlich das, was eines der Highlights der ganzen Weltreise werden sollte: Vier Wochen auf vier Rädern, über die abwechslungsreiche und sattgrüne Südinsel Neuseelands. Wir fühlten uns sofort wieder wie zuhause in unserem „Maui“ – fast wie alte Camper-Profis nach der Australien-Zeit. Diesmal war das Modell ein wenig anders: keine Klimaanlage, dafür eine Heizung. Schnell waren die Schränke eingeräumt, und wir legten los – bereit für all das, was Neuseeland für uns bereithalten würde.
Die Südinsel
Die Südinsel
Die Südinsel
Die Südinsel
Zwischen Tekapo und Pukaki
Nach der Abholung unseres Campers in Christchurch war es endlich Zeit, die Stadt hinter uns zu lassen und in die weiten Landschaften der Südinsel einzutauchen. Die Straßen wurden leerer, die Aussicht weiter – eine stille Vorfreude breitete sich aus, während die Kinder aus den Fenstern den vorbeiziehenden Hügeln und Schafen nachsahen.
Unser Ziel war der Lake Tekapo, bekannt für sein leuchtend türkisfarbenes Wasser und den klaren Sternenhimmel. Die Fahrt dorthin bot erste Eindrücke von Neuseelands abwechslungsreicher Natur: grüne Hügel, steinige Ebenen und schließlich die ersten Berge der Südalpen.

Am Nachmittag erreichten wir den See, dessen türkises Leuchten uns sofort in den Bann zog. Nach einer kurzen Pause am Campingplatz, mit Aussicht auf den See, stand unsere erste Wanderung an: ein Rundweg zum Mount John. Der Weg führte steil bergauf, und schon nach wenigen Minuten hörten wir vom jüngsten Familienmitglied ein „Ich kann nicht mehr!“. Süßigkeiten erwiesen sich als willkommene Motivation und bald hatten alle einen Wanderrhythmus gefunden.
Oben angekommen, wurden wir mit einem atemberaubenden Blick auf den See und die schneebedeckten Berge belohnt. Der Wind war kräftig, die Kinder suchten begeistert nach Steinen und wir genossen eine Pause in der klaren, frischen Luft.
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Am Abend freuten sich Mama und unsere Tochter besonders auf die Sternenbeobachtungstour, die sie gebucht hatten, kurz vor Mitternacht. Während unser Sohn und ich im Camper entspannten, entdeckten die beiden mit Teleskopen die Ringe des Saturn und den funkelnden Sternenhimmel. Anna war überglücklich, dabei zu sein, schlief am Ende aber erschöpft im Bus zurück ein.
Lake Pukaki und das Panorama der Südalpen
Nach unserer Zeit am Lake Tekapo führte uns die nächste Etappe zum berühmten Lake Pukaki, dessen intensiv türkisblaue Farbe schon von Weitem erkennbar war. Die kurze Fahrt entlang des Sees bot uns nicht nur traumhafte Ausblicke auf das Wasser, sondern auch auf die schneebedeckten Gipfel der Südlichen Alpen, mit dem imposanten Mount Cook als Krönung im Hintergrund.
Wir fuhren am Westufer des Sees entlang, bis wir einen Campingplatz erreichten, der perfekt in die Natur eingebettet war. Am nächsten Tag folgten wir der Straße weiter nördlich bis zum Mont Cook Village, wo wir einen kurzen Halt einlegten. Von dort aus führte eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt (Kea Point) mit Blick auf einen Gletschersee. Der Weg war überschaubar und ideal, um die Kinder an regelmäßige Wanderungen zu gewöhnen.
Das Wetter zeigte sich jedoch von seiner ungemütlicheren Seite: Leichter Nieselregen und kühle Temperaturen begleiteten uns, was uns daran erinnerte, dass Neuseeland eine andere Art von Outdoor-Erlebnis bietet als die Hitze Australiens oder Südafrikas. Doch die frische Luft und das beeindruckende Panorama machten diese kurze Wanderung trotzdem lohnenswert.

Oamaru nach Portobello – Historische Gassen und wilde Küsten
Nach zwei Nächten am Lake Pukaki verabschiedeten wir uns von den Bergen und machten uns auf den Weg zur Ostküste. In Oamaru, dass uns bisher nichts sagte, legten wir einen kleinen Stopp ein. Eine Stadt, die mit ihren gut erhaltenen viktorianischen Gebäuden eine völlig andere Seite Neuseelands zeigt.
Kopfsteinpflaster, kunstvolle Fassaden und kleine Ateliers bestimmen das Straßenbild. Wir schlenderten durch Antiquitätenläden, entdeckten eine gemütliche Bäckerei und genossen die entspannte Atmosphäre dieser besonderen Kleinstadt.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise fort und folgten der Küstenstraße weiter nach Süden. Nach einem kurzen Stopp an den berühmten Moeraki Boulders – großen, fast perfekt runden Felsen am Strand – erreichten wir schließlich Portobello auf der Otago-Halbinsel.


Da wir mehr an der Halbinsel und weniger an Dunedin selbst interessiert waren, wählten wir auch unseren Campingplatz dort. Dieser war nicht sehr aufregend, aber für Ausflüge sehr gut gelegen.
Unser erster Stopp auf der Halbinsel war Larnach Castle, das einzige Schloss Neuseelands – zwar kein europäischer Prachtbau, aber mit einer spannenden Geschichte und schönem Blick auf die Umgebung. Danach besuchten wir die lokale Kletterhalle in Dunedin, worauf die Kinder nach so viel Natur in den letzten Tagen echt heiß waren.
Highlight dieses Stopps war aber die Wanderung am nächsten Tag: der Lovers Leap Loop auf der Otage Halbinsel, eine etwa 2,7 Kilometer lange Strecke, die in knapp einer Stunde zu bewältigen ist. Der Weg führte uns durch das hügelige Gelände des Sandymount, vorbei an beeindruckenden Felsformationen und durch üppige Vegetation. Der Wind war teilweise extrem!
Besonders beeindruckend war der Aussichtspunkt Lover’s Leap, wo wir von einer Plattform aus einen atemberaubenden Blick auf die 224 Meter hohen Klippen und die darunterliegende Küste genießen konnten.
Die Kinder meisterten die Wanderung mit Bravour und die spektakulären Ausblicke machten die Anstrengung mehr als wett. Es war eine spannende Mischung aus grünen Hügeln, dramatischen Klippen und steifen Winden.


Von der Küste ins Fjordland: Unser Weg zum Milford Sound
Nach unseren Tagen in Dunedin und auf der Otago-Halbinsel standen wir vor einer Weggabelung – weiter in den tiefen Süden Neuseelands oder doch direkt Richtung Milford Sound? Nach einem kurzen Blick auf unsere restliche Reisezeit und die Highlights, die noch vor uns lagen, entschieden wir uns, den südlichsten Punkt auszulassen und stattdessen weiter ins Fjordland zu fahren.
Bevor es losging, machten wir noch einen Abstecher zum Tunnel Beach, einer Küstenwanderung, die uns durch einen schmalen, von Menschenhand gegrabenen Tunnel zu einem spektakulären Strand führte. Der Abstieg war steil, aber machbar – der Rückweg hatte es allerdings dementsprechend in sich. Unten angekommen, erwartete uns ein abgeschiedener Strand mit steilen Klippen und einem natürlichen Felsbogen, der die raue Schönheit der neuseeländischen Küste perfekt einfing.

Am nächsten Morgen ging es dann los – direkt nach Te Anau, dem Ausgangspunkt für den Milford Sound. Die Strecke war für neuseeländische Verhältnisse lang, etwa viereinhalb Stunden, und führte uns durch die weiten Ebenen und bergigen Landschaften der Südinsel. Während der Fahrt wurde mir bewusst, wie wenig ich bei meiner ersten Weltreise von Neuseeland gesehen hatte. Jetzt, mit Camper und Kindern, fühlte sich alles viel intensiver und vollständiger an.
In Te Anau angekommen, suchten wir uns einen Campingplatz, um am nächsten Tag ausgeruht nach Milford Sound zu starten. Die Atmosphäre hier war anders – man spürte, dass sich alles um den berühmten Fjord drehte. Und wir bekamen das Gefühl, dass die meisten Highlights der Südinsel noch vor uns lagen.
Milford Sound und Routeburn Track
Die Strecke zum Milford Sound dorthin gilt als eine der schönsten Neuseelands, und mit jeder Kurve wurde die Landschaft dramatischer. Dichter Regenwald, steil aufragende Berge und tosende Wasserfälle, die nach nächtlichem Regen besonders kräftig strömten – der Weg war ein Erlebnis für sich.
Kurz vor dem eigentlichen Ziel fuhren wir durch den engen, dunklen Homer Tunnel und wurden auf der anderen Seite mit einem Panorama begrüßt, das uns für einen Moment verstummen ließ: Milford Sound, eingerahmt von hohen Gipfeln, lag still unter einem wolkenlosen Himmel.



Das Wetter hier ist bekannt für seine Launen, doch wir hatten Glück. Strahlende Sonne und kaum Wind – eine Seltenheit in einer Region, die für über 200 Regentage im Jahr berüchtigt ist. Unsere Bootstour führte uns mitten durch den Fjord, vorbei an senkrecht abfallenden Felswänden und Wasserfällen, die direkt ins Meer stürzten.
Back to the Past
Für mich war Milford Sound eine Art Zeitreise. Vor fast 20 Jahren hatte ich während meiner ersten Weltreise hier für zwei Wochen gearbeitet und kannte die Lodge, das kleine Café und die Bootsstege noch genau. Das Restaurant, in dem ich damals Teller wusch, war kaum verändert – nur die angrenzende Bar hatte mittlerweile geschlossen. Es war ein seltsames, aber schönes Gefühl, an diesen Ort zurückzukommen, nun mit Familie und ganz anderen Prioritäten.
Auf der Rückfahrt nach Te Anau beschlossen wir, noch eine Nacht in der Region zu bleiben, diesmal auf einem Campingplatz mitten in der Natur, ohne Strom, aber mit umso besserer Aussicht. Am nächsten Tag wollten wir es ruhiger angehen lassen und entschieden uns für eine Wanderung auf dem berühmten Routeburn Track. Natürlich nicht die ganze Strecke, sondern eine machbare Etappe mit rund sechs Kilometern Länge.
Der Weg führte durch dichten Regenwald, über Hängebrücken und immer wieder zu Aussichtspunkten, von denen aus wir tief ins Tal blicken konnten. Ein Regenwald-Traum!
Nach zwei Nächten in der Fjordregion setzten wir unsere Reise fort in Richtung Queenstown. Die Strecke war lang, aber abwechslungsreich. Je weiter wir fuhren, desto trockener wurde die Landschaft, bis wir schließlich die ersten Weinberge und die markanten Berge rund um Queenstown erreichten.
Wir checkten auf einem Campingplatz mit Blick auf den See ein – moderner als alles, was wir in den letzten Wochen gewohnt waren. Eine willkommene Abwechslung nach Tagen in der Wildnis.
Von Weinbergen und Gletschern: Queenstown & Franz Josef
Nach unserer Zeit im spektakulären Milford Sound erreichten wir Queenstown, die selbsternannte Hauptstadt des Adrenalinsports. Auch wenn wir uns nicht ins Bungee-Seil stürzten, wollten wir die Natur aktiv erleben und liehen uns E-Bikes mit Anhängern für die Kinder. Die Strecke führte uns entlang eines Flusses, über Hängebrücken und durch Weinberge, bis wir schließlich bei einem kleinen Weingut landeten.
Auf dem Rückweg kamen wir an einer Bungee-Plattform vorbei und schauten den Mutigen zu – ein kurzer Nervenkitzel aus sicherer Entfernung. Eine Region auf diesem Weg zu entdecken, ist total empfehlenswert, da man die Umgebung extrem intensiv erlebt. Viel intensiver als in einem Fahrzeug.
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Am nächsten Tag ging es weiter nach Wanaka, wo wir u.a. das Transport & Toy Museum besuchten. Unser Sohn konnte sich kaum entscheiden, ob er lieber in einen alten Feuerwehrwagen klettern oder sich in ein Cockpit setzen wollte. Die schiere Anzahl an Exponaten war unglaublich und super interessant, gerade für Sammlerherzen.
Für den nächsten Vormittag hatten wir uns die Puzzling World vorgenommen – eine Welt voller optischer Täuschungen, schiefer Räume und eines riesigen Labyrinths, das die Kinder mit Begeisterung erkundeten. Super Aktivitäten in Wanaka, wenn man nach kinderfreundlichen Alternativen zur wunderschönen Landschaft Neuseelands sucht oder an Regentagen.
Von Wanaka aus machten wir uns auf den Weg an die Westküste, eine der beeindruckendsten Strecken unserer Reise. Die Straße führte uns über den Haast Pass, durch immer dichter werdenden Regenwald, vorbei an Wasserfällen und türkisblauen Flüssen. Nach der trockenen Landschaft im Inland fühlte es sich an, als wären wir in eine ganz neue Welt eingetaucht. Unsere Fahrt endete in Franz Josef, wo uns eine ganz andere Art von Naturwunder erwartete – der gleichnamige Gletscher.

In Franz Josef tauchten wir in eine Landschaft ein, die an eine Mischung aus Dschungel und Hochgebirge erinnerte. Unser Campingplatz lag wunderschön eingebettet, umgeben von riesigen Farnen und feuchtem Moos. Alles wirkte intensiver – das satte Grün, die frische Luft, das konstante Tropfen von Wasser irgendwo im Hintergrund.
Hiking ohne Ende
Direkt vom Campingplatz führte ein kurzer, aber spannender Weg zu einer versteckten Höhle, viel mehr ein in den Berg gegrabener enger Tunnel. Ich wagte mich als einziger hinein, Schritt für Schritt, bis absolute Dunkelheit mich umgab und ich meine Hand nicht mehr vor Augen und auch den Tunnelausgang nicht mehr sehen konnte. Ein beklemmendes und trotzdem aufregendes Gefühl!
Nur mit der Taschenlampe konnte ich erkennen, wie der Tunnel immer weiter in den Fels führte. Dann der Moment: Als ich das Licht ausschaltete, leuchteten überall kleine, blaue Punkte – Glühwürmchen. Es war still, nur das Tropfen des Wassers hallte in der Enge wider. Eine dieser Weltreise-Erfahrungen, die sich für immer einprägen.
Solo-Wanderung mit Gletscherblick
Am nächsten Morgen nutzte ich die Gelegenheit für eine Wanderung allein. Der Roberts Point Track führte mich über Hängebrücken, felsige Anstiege und schmale Pfade durch den Regenwald, oft mit direktem Blick auf den Franz Josef Gletscher. Die letzten Meter waren besonders spektakulär: Von einem Felsvorsprung aus hatte ich eine perfekte Sicht auf das blaue Eis, das sich durch das Tal schob. Nach fast fünf Stunden war ich zurück – erschöpft, aber glücklich.
Nach zwei Nächten am Franz Josef Gletscher fuhren wir weiter Richtung Arthur’s Pass. Die Strecke veränderte sich wieder komplett – Regenwald wich alpiner Landschaft, die Straßen schlängelten sich durch tiefe Täler und schroffe Berghänge. Unser Campingplatz lag mitten im Nirgendwo, aber er hatte ein besonderes Highlight: Nur wenige Minuten entfernt befand sich eine Wand voller Glühwürmchen.
Abends liefen wir mit den Kindern durch die Dunkelheit, ohne genau zu wissen, was uns erwartet. Und dann: Tausende von kleinen, leuchtenden Punkten an der Felswand, wie ein sternenklarer Himmel zum Anfassen. Kein Eintritt, keine Führung – einfach pure Natur. Die Kinder waren fasziniert, und auch für uns war es ein magischer Moment.

Wilde Westküste und Abel Tasman
Nach unserer Fahrt über den Arthur’s Pass erreichten wir die raue Westküste Neuseelands. Die Straße schlängelte sich entlang steiler Klippen, mit dichten Wäldern auf der einen Seite und dem endlosen Ozean auf der anderen. Spontan entdeckten wir auf halber Strecke einen abgelegenen Strand mit riesigen Felsen im Wasser – ein perfekter Ort für eine Pause. Als wir dann sahen, dass direkt daneben ein kleiner Campingplatz lag, entschieden wir uns, die Nacht dort zu verbringen. Während die Kinder Steine und Muscheln sammelten, genossen wir die Stille und einen spektakulären Sonnenuntergang.


Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt nach Norden fort. Unser nächstes Ziel waren die Pancake Rocks bei Punakaiki. Die seltsam geschichteten Felsen sahen tatsächlich aus wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen, und als die Brandung durch enge Felsspalten nach oben schoss, entstand ein beeindruckendes Naturschauspiel. Nach einem kurzen Spaziergang durch das Felsenlabyrinth gönnten wir uns noch eine Runde echte Pancakes in dem natürlich passendem Touri-Café, bevor wir weiterzogen.
Nach unserem Stopp bei den Pancake Rocks setzten wir unsere Fahrt entlang der Westküste fort. Die Strecke war spektakulär, mit dichtem Regenwald auf der einen und der wilden Tasmansee auf der anderen Seite. Wir hatten eigentlich geplant, an diesem Tag noch bis in den Norden weiterzufahren, aber unterwegs entdeckten wir einen kleinen Campingplatz, der direkt am Pororari River lag.
Die Lage war perfekt: Umgeben von dschungelartiger Vegetation, nur ein paar Schritte vom Fluss entfernt. Es war einer dieser Orte, an denen man sich sofort wohlfühlt, auch wenn er gar nicht auf der ursprünglichen Route stand. Nach Tagen voller Fahrerei tat es gut, spontan einen Stopp einzulegen. Wir entschieden also, die Nacht hier zu verbringen – und am nächsten Morgen mit dem Kanu den Fluss zu erkunden.


Der Pororari River schlängelt sich durch steile, dicht bewachsene Felsen – ein perfekter Ort für eine ruhige Kanufahrt. Das glasklare Wasser spiegelte den Regenwald, während wir fast lautlos dahinglitten.
Unser Sohn wollte sofort selbst paddeln, während unsere Tochter entspannt die Landschaft beobachtete. An einer kleinen Sandbank machten wir Pause, die Kinder bauten Mini-Flöße aus Treibholz. Der Rückweg führte uns an beeindruckenden Felsformationen vorbei – ein stiller, eindrucksvoller Moment inmitten der wilden Westküste.
Auf nach Abel Tasman
Unser Campingplatz lag direkt am berühmten Abel Tasman Coast Track, und die Kinder waren sofort begeistert von der Idee, einen „Dschungelweg“ entlang der Küste zu erkunden.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen, abgelegenen Strand. Der Pfad führte durch dichten Wald, mit immer wieder spektakulären Ausblicken auf das türkisfarbene Wasser. Die Kinder liefen vorneweg, kletterten auf Wurzeln und suchten nach besonderen Steinen. Nach etwa fünf Kilometern erreichten wir eine kleine Bucht – fast menschenleer.
Auf dem Rückweg stellte unsere Tochter fest, dass die Ebbe einen Teil des Wattbodens freigelegt hatte. Spontan beschlossen wir, den restlichen Weg barfuß durch die Ebbe zurückzugehen. Die Kinder fanden es großartig, durch kleine Pfützen zu springen und Krebse zu beobachten.
Nach zwei entspannten Nächten im Abel Tasman Nationalpark spürten wir, dass dieser Abschnitt genau das war, was wir gebraucht hatten nach einigen one-night-stops in den letzten Tagen.
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Delfine, wilder Hummer und Abschied aus Neuseeland
Die letzten Tage auf der Südinsel rückten näher, und mit ihnen die letzte große Etappe unserer Neuseelandreise. Von den dichten Regenwäldern der Westküste und den goldenen Stränden des Abel-Tasman-Nationalparks führte unser Weg nun zurück an die raue Ostküste. Unser Ziel war Kaikoura, doch bevor wir dort ankamen, gönnten wir uns eine Nacht auf einem abgelegenen DOC-Campingplatz direkt am Meer, Marfells Beach.
Auf dem Weg dorthin stoppten wir für eine Nacht auf einem abgelegenen DOC-Campingplatz direkt am Meer. Es war einer dieser Orte, die genau das verkörperten, was das Campen in Neuseeland so besonders macht: Einfache, naturbelassene Stellplätze, keine Lichtverschmutzung und nichts als das Rauschen der Wellen. Als wir am Morgen aufwachten, konnten wir vom Camper aus den Ozean sehen – ein Moment, der noch einmal verdeutlichte, wie frei sich das Reisen im Wohnmobil anfühlte.

Letzter Stopp Kaikura
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Kaikoura, einem kleinen Küstenort, der für seine Meeresbewohner bekannt ist. Kaum angekommen, empfahl uns der Campingplatzbesitzer, abends nach Delfinen Ausschau zu halten – und tatsächlich, keine hundert Meter vom Ufer entfernt, sahen wir sie springen. Die Kinder waren zunächst begeistert, verloren dann aber schnell wieder das Interesse und konzentrierten sich auf das, was für sie wirklich wichtig war: die perfekten Wellen zum Herüberspringen zu finden.
Ein weiteres Highlight in Kaikoura war unser Stopp an einem kleinen Straßenstand, der für seine wilden, leckeren und dazu sehr preiswerten Hummer bekannt ist. Während wir die Spezialität direkt am Meer genossen, probierte unser 4-jähriger Sohn dieses Essen zum ersten Mal – und war erstaunlich angetan davon.



Nach Kaikura gaben wir unser mobiles Zuhause in Christchurch ab – mit gemischten Gefühlen. Vier Wochen auf der Südinsel waren wie im Flug vergangen, und auch wenn wir uns auf ein richtiges Bett und eine warme Dusche freuten, war uns bewusst, dass wir eine ganz besondere Zeit hinter uns ließen.
Nun warteten drei Tage in Christchurch auf uns, bevor wir weiter in die Südsee flogen. Eine neue Etappe unserer Weltreise begann – aber Neuseeland mit all seinen Landschaften und Erlebnissen würde uns sicher noch lange begleiten.
Fazit: Neuseeland mit Kindern – Unkompliziert und unvergesslich
Neuseeland war der bisher intensivste Abschnitt unserer Weltreise – nicht, weil es besonders anstrengend war, sondern weil wir so viel erlebt haben. Von den ersten Tagen in Christchurch bis zum letzten Stopp am Abel Tasman Nationalpark gab es keinen Moment, der sich nicht gelohnt hätte.
Besonders in Erinnerung bleibt der erste längere Hike am Lake Tekapo, bei dem die Kinder überraschend gut mitliefen, auch wenn am Ende doch Schultern als Tragehilfe herhalten mussten. Die Sternennacht, die wir dort erlebten, war ein absolutes Highlight. Ebenso die ruhigen Momente am türkisblauen Lake Pukaki, das Kajakfahren an der Westküste und natürlich Queenstown mit dem Tandemfahren mit den Kindern und Milford Sounds beeindruckte Kulisse.

Für Familien auf Weltreise ist Neuseeland ein Must-Stopp – die Infrastruktur ist perfekt für Camper, es gibt überall Spielplätze, viel Platz zum Toben und nahezu grenzenlose Möglichkeiten, Zeit draußen zu verbringen. Gleichzeitig ist das Land unglaublich unkompliziert, sicher und abwechslungsreich.
Der Abschied fiel schwer, aber mit Tahiti wartete ein nächster Stopp, der nicht gegensätzlicher hätte sein können. Nach einer langen Anreise war bereits beim ersten Blick aus der Unterkunft klar: Das wird schwer zu übertreffen. Schnorcheln direkt vor der Tür, tropische Wärme und eine Kulisse, die sich fast unwirklich anfühlte – eine perfekte Mischung aus Erholung und neuen Erlebnissen. Und doch sollte uns genau dort eine der unangenehmsten Überraschungen der Reise erwarten …